Richard Schwartz
Der Falke von Aryn
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»Der Falke von Aryn« von Richard Schwartz
Die Stadt Aryn liegt an der Südküste von Irland und befindet sich unter der Herrschaft Englands. Dies wurde vor Jahren mit einer politischen Hochzeit vereinbart und mit einem Freudenfest gefeiert. Als Hochzeitgeschenk bekam das Brautpaar eine Falkenstatue geschenkt, welche von da an als Wappen- und Schutztier von Aryn verehrt wird. Doch das war vor langer langer Zeit.
Nach vielen Jahren kehrt Lorentha in ihre Geburtsstadt Aryn zurück. Zehn Jahre im Dienste der Krone in der Garda haben sie hart und stark gemacht. Auf der Suche nach Rache für die Ermordung ihrer Mutter muss sie sich in Gefilde wagen, wo sie Hilfe brauchen wird. Und die findet sie bei Gräfin Alessa, einer langjährigen Freundin ihrer Mutter und ihre einzige Hilfe in den politischen Rängen zu überleben. Bald findet sich noch ein Verbündeter, welcher ihr nicht nur auf eine Weise helfen kann und wird.
Die Jahrestagfeier der Hochzeit steht an und zusätzlich zu ihrer Suche nach Rache ereilt sie ein Auftrag der Garda. Der Goldene Falke im Tempel der Isaeth, der bei der Prozession durch die Stadt geehrt werden soll, wurde gestohlen. Wer könnte diese massive Staue entfernt haben? Als Lorentha die verschiedenen Teile des Puzzles zusammenfügt scheint es immer mehr Dinge zu geben, die eine Verbindung zwischen dem Diebstahl der Statue und dem Mord an ihrer Mutter erstellen. Handelt es sich um Zufall oder steckt mehr dahinter?
Allgemein:
Lorentha spielt in dieser Geschichte die Hauptrolle und wird dabei von Raphanael und ihrem Freund Raban tatkräftig unterstütz. Zu Anfang verfolgt jeder der drei eigene Ziele, doch bald verwickeln sich ihre Taten immer tiefer ineinander, sodass die drei Charaktere mit ihren Handlungen näher zusammen rücken . Die drei Hauptcharaktere sind ziemlich stereotyp. Das muss aber nichts schlechtes sein, ist es hier in diesem Buch zumindest nicht. Helden sind Helden und Schurken numal Schurken. Kein Graus, nur weiß und schwarz. Manchmal scheint es als könnte Schwartz sich nicht von seinen Figuren aus Askir lösen. Hier und da kommen einem Merkmale bekannt vor.
Die Stadt Aryn ist schön beschrieben und man findet sich überall zurecht. Sei es der Hafen mit seinen Kneipen und Spelunken oder der Tempelplatz mit seinen verschiedenen Läden und Bordellen. Auch bei den Kämpfen ist die Übersicht und Klarheit gegeben welche man von Schwartz erwartet. Schwartz Schreibstil ist einfach zu verstehen, flüssig und schnell. Diesmal wird nicht viel Zeit für Beschreibungen aufgewendet, ganz im Gegenteil zur Spannung, die in diesem Buch reichlich vorhanden ist. Es haben sich einige Fehler eingeschlichen, die vom Lektorat hätten erkannt werden müssen.
Ein schönes Buch von Schwartz, mit welchem er wieder beweist, dass er ein guter Fantasyautor ist. Doch sein unvollendetes Meisterwerk, die Askir-Reihe (Götterkriege mitgezählt!) wirft große Schatten auf diese Geschichte. Etwas zu oberflächliche Figuren und eine halbherzige Liebesgeschichte hinterlassen einen faden Beigeschmack. Auch ist es ihm dieses Mal nicht so gut gelungen die Unterschiede in den Erzählern klar zu verdeutlichen. In manchen Absätzen springt er einfach zwischen zwei oder drei Figuren hin und her, welche es dem Leser schwer machen, das Gelesene zu verarbeiten.
Fazit:
Abgesehen davon ist diese Geschichte eine schöne Darstellung einer spätmittelalterlichen Welt, welche sich mit Intrigen, Freundschaften, Verrat, Liebe und einem kleinen – klitzekleinen - Funken Magie in das Herz des Leser schleicht.