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David Weber

Der Widerstand

  • Autor:David Weber
  • Titel: Der Widerstand
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Bastei Lübbe (Bastei Verlag)
  • Datum:22 Juni 2012
  • Preis:15,00 EUR

 
»Der Widerstand« von David Weber


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Seit Jahrhunderten wird die Menschheit von Mitgliedern der Hegemonie, einem Zusammenschluss von raumfahrenden Zivilisationen, mit zunehmender Besorgnis beobachtet. Es ist ihre Aggressivität und das mögliche Bedrohungspotential das daraus entstehen könnte, wenn es der Menschheit tatsächlich einmal gelingen sollte in den Weltraum vorzustoßen, was ihre Befürchtungen nährt. Die Shongairi werden beauftragt sich um diese Angelegenheit zu kümmern und, sollte sie sich nicht zu aller Zufriedenheit erledigen, auch mit aller Härte, sprich der Auslöschung der Menschheit, zu reagieren. Die Shongairi sehen in der Menschheit eine neue Sklavenrasse die sich eventuell vor ihren Karren spannen lässt. Um die Menschheit zu unterwerfen, werden auf der ganzen Welt alle militärischen Stützpunkte, Aufmarschgebiete, Hauptstädte und wichtige Anlagen durch kinetische Bomben, riesige Steine oder Meteoriten, vernichtet. Milliarden Menschen sterben. Damit ist die Menschheit für die Shongairi nun offiziell besiegt und man erwartet das sich die Überlebenden nun unterwerfen. Dummerweise sehen die Menschen das nicht so. Die Überlebenden beginnen gegen die außerirdischen Invasoren einen Guerillakrieg. Die Shongairi, die noch nie gegen eine Zivilisation die sich auf dem Entwicklungsstand der Menschheit befand, Krieg geführt haben, sind im Bodenkampf hoffnungslos überfordert und erleiden schreckliche Verluste. Als man anerkennen muss das eine Unterwerfung der Menschheit nicht möglich ist, soll ein biologischer Virus die Menschheit vernichten. Aber diese bekommt Hilfe von unerwarteter Seite.

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Ich weiß ja nicht welches Kraut David Mark Weber gerade geraucht hat als er sich dranmachte die letzten Kapitel von Der Widerstand (Original Out of the dark) zu schreiben, aber allen, denen er etwas bedeutet und die ihm nahe stehen, rufe ich zu: „Nehmt es ihm weg ... schnell ... es tut ihm nicht gut!“ Ebenso bedauere ich, dass es kein Gesetz gibt das einem Autoren bei Strafe untersagt ein Buch in einem selbst beigeführten Rauschzustand zu Ende zu schreiben. Nun, das hätte uns vielleicht, und bedauerlicherweise, ein paar gute Werke von Philip Kindred Dick gekostet, aber das vorliegende zumindest verhindert. Denn außer –exzessiver Rauschzustand- will mir einfach keine andere Erklärung einfallen. Es sein denn, ... es sei denn Weber hätte sich mit seinem Kumpel und Co-Autoren zahlreicher Bücher, John Ringo, hingesetzt und sich vorgenommen Freunde der gepflegten Military SF mal so richtig zu verarsch...., pardon, zu verulken. Der Dialog zwischen den beiden kann dann in etwa so abgelaufen sein:

Weber: „Du, John, lass uns mal das Military SF Genre durch den Kakao ziehen.“
Ringo: „Hey, David, das ist eine super Idee. Wie machen wir’s?“
Weber: „Hm, mal sehen. Lass uns jeweils einen Roman schreiben in dem die Erde durch Invasoren zuerst zerstört und dann durch irgendetwas hirnrissig gerettet wird.“
Ringo: „Klasse, so machen wir es. Ich mach sogar einen Dreiteiler raus und nenne ihn Planetenkrieg. Ich habe auch schon eine Ahnung was das –hirnrissige- sein könnte.“
Weber: „Und sagst du es mir?“
Ringo (grinsend); „Ahornsirup:“
Weber (bewundernd): „Genial. Aber, wenn du denkst es geht nicht noch dümmer oder hirnrissiger, dann hast du dich getäuscht.“
Ringo: „Was kann noch dümmer und hirnrissiger als Ahornsirup sein?“
Weber: „Graf Dracula.“
Ringo: „Du hast gewonnen. Dümmer geht’s wirklich nicht.“
Der Tag geht, Johnny Walker kommt. So oder ähnlich wird es sich wohl zugetragen haben.

Wie, was, ihr glaubt mir nicht? Habe ich euch jemals belogen? Habe ich jemals behauptet Douglas Adams hätte lustige Bücher geschrieben oder John Asht wäre ein ernstzunehmender Autor? Spoiler hin oder her! Die Außerirdischen die zweidrittel der Menschheit vernichtet haben werden durch keinen geringeren aufgehalten und besiegt als durch Graf Dracula. Nein, ich mache keine Scherze!! Verdammt, ich wünschte es wäre so.

Das was David Weber auf den ersten fast 500 Seiten abliefert macht ihm und jedem Military SF Schreiberling alle Ehre. Es ist ein wunderbarer Invasionsroman wie man ihn sich als Liebhaber des Genres nur wünschen kann. Weber liefert sogar eine nachvollziehbare Erklärung dafür, warum die Außerirdischen wie lahme Enten von den Menschen abgeschossen werden, warum sie gegen die Primitivlinge von der Erde nicht den Hauch einer Chance haben, aber dennoch am längeren Hebel sitzen. Es ist mitreißend und macht Spaß zu lesen. Weber haut einem die Kaliber und Schussgeschwindigkeiten der gängigen Gewehre, Pistolen und anderer Feuerwaffen nur so um die Ohren. Auch wenn ich manchmal nur Bahnof verstanden habe, las es sich trotzdem gut. Abnicken und weiter geht’s in der Geschichte. Der nächste Hinterhalt und paff gibt’s zwei Zwölftel Außerirdische weniger. Weber in absoluter Höchstform würde ich sagen. Flüssig geschrieben, kraftvoll, kurz und bündig. Und dann – der BRUCH. Das Unding, der Abfall, die Verarschung des Lesers. David, was machst du? Hat dir der Herausgeber zu wenig Kohle angeboten? Sind Klara Korn oder Maria Cron auf einen Besuch vorbeigekommen? Hättest du deine Selbstgedrehten doch nicht mit dem grünen Zeugs stopfen sollen, das dir der Mann mit den vielen Goldkettchen mit den Worten „Ach, das sieht neuerdings immer so aus, ist alles ganz normal“ verkauft hat? SAG ES UNS!!!


Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben die Geschichte sinnvoll zu Ende zu bringen. Warum konnte es keine andere Mitgliedsrasse der Hegemonie sein die zu Gunsten der Menschheit in den Kampf eingriff und so das Blatt wendete. Warum konnte den Menschen nicht einfach so, auch wenn’s ein noch so blöder Zufall gewesen wäre, einer der Neuraledukatoren in die Hände fallen und so die Möglichkeiten entstehen um wissensmäßig mit den Invasoren gleichzuziehen? Warum konnte Dr. Seltsam nicht einfach lernen die Bombe zu lieben oder Batman den Pinguin mögen? Selbst die Rettung der Welt durch die Bundeswehr wäre noch akzeptabel gewesen (wenn auch extrem unwahrscheinlich). Aber, musste es wirklich Graf Dracula sein? Das ist wie mit den Leben ohne Möpse bei Loriot. Es ist möglich, aber sinnlos.

Wie viel Sternlein vergebe ich nun oder prangen am Himmel hell und klar? Es sind genau dreieinhalb. Warum doch noch so viele? Nun, es gibt zwei Gründe. Zum einen hat mich David Weber wirklich erstklassig auf den ersten fast 500 Seiten unterhalten. Das kann ich einfach nicht ignorieren. Zum anderen habe ich mir das dumme Gesicht von Flottenkommandant Thikair, dem Chef der außerirdischen Invasoren, vorgestellt als ihm, dem letzten Überlebenden seiner ach so ruhmreichen Streitmacht, von den Menschen offenbart wurde das sie mit seinen gekaperten Raumschiffen nun seine Welten aufsuchen um diese als Vergeltung zu vernichten. Das alles war mir dann doch dreieinhalb Sterne wert. Aber nur dieses eine Mal. Hoffentlich sind beim nächsten Mal die Gesetze bezüglich - Schreiben unter Drogen (inklusive Ahornsirup) – verifiziert worden.
 


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