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Patrick Ness

Chaos Walking 2
Es gibt immer eine Wahl

  • Autor:Patrick Ness
  • Titel: Es gibt immer eine Wahl
  • Serie:Chaos Walking 2
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:cbt
  • Datum:16 Mai 2022
  • Preis:13.00 EUR

 
»Es gibt immer eine Wahl« (Chaos Walking 2) von Patrick Ness


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(5)

 
 
Endlich sind Todd und Viola in Haven angekommen. Doch leider ihre Verfolger auch. Bürgermeister Prentiss ruft sich zum Präsidenten von New Prentisstown aus und strebt eine Schreckensherrschaft an. Alle Bewohner werden geknechtet; es drohen drakonische Strafen für die, die sich auflehnen. Und die Abtrünnigen werden Dank ihres Lärms schnell gefunden.
Todd ist sein persönlicher Lieblingsgefangener und Präsident Prentiss' Launen hilflos ausgeliefert. Einzig der Gedanke an Viola hilft dem jungen Mann, nicht in den Wahnsinn abzudriften.
Viola erholt sich nur langsam von ihrer Verletzung. Genesen gelingt ihr die Flucht und sie schließt sich den Rebellen und der Führung von Mistress Coyle an.
Ein gnadenloser Kampf um Leben, Tod und die Vorherrschaft des Planeten beginnt, bei dem sich jeder, wirklich jeder für eine Seite entscheiden muss.

Ich muss gestehen, dass ich ein großer Fan von Patrick Ness bin! Mit Chaos Walking hat er bei mir einen Nerv getroffen. Fasziniert, gespannt und voller Neugierde folgte ich auch der Handlung in Teil zwei der Reihe, der mich sogar noch mehr in Atem hielt, als der erste Band. Keine Ahnung, ob es daran lag, dass mir die Protagonisten noch mehr ans Herz gewachsen sind, die Begebenheiten tatsächlich noch spannender waren oder ich mich einfach freute, alte Bekannte wieder zu treffen und neue Freunde zu finden. Patrick Ness hielt mich von der ersten Seite an in seinem Buch gefangen und ich blieb tapfer an der Seite von Todd und Viola, so schlimm die Strapazen auch wurden.
Nahtlos knüpfte der Autor an dem vorhergehende Teil an, was mir gut gefiel. Erst war ich zwar unsicher, ob ich in die Handlung zurück finden würde, aber meine Bedenken waren völlig unbegründet. Schnell kam ich zurück ins Geschehen und dass einige Kleinigkeiten erst durch Überlegen den Weg in mein Gedächtnis zurück fanden, war nicht schlimm. Um so schöner waren die Momente, als längst Vergessenes an die Oberfläche gespült wurde und ich die Zusammenhänge klar und deutlich wieder fand. Zu Beginn war es ein Schock, Todd in den Fängen des Bürgermeisters zu sehen und erleben zu müssen, wie er drangsaliert, gequält und seine Seele auf perfide Art und Weise gefoltert wurde. Doch die Traurigkeit wurde schnell durch aufblühende Hoffnung ersetzt, als ich erleben durfte, dass Viola nicht nur ihre Verletzung überwunden hat, sondern sogar noch stärker aus der Episode heraus gekommen ist.
Während beide unter der Trennung leiden, entwickeln sich ihre Leben doch völlig konträr zueinander und spiegeln damit das Geschehen in New Prentisstown wieder. Die Männer an die Macht und die Frauen werden nicht nur unterdrückt und gefangen gehalten wie Vieh, sondern auch misshandelt; über die Schmerzgrenze hinaus. Fast scheint es, dass Viola und Todd in einen Stellvertreterkrieg gezwungen werden, der grausamer nicht sein könnte. Denn Bürgermeister Prentiss nutzt gekonnt seinen Sohn Davy, um Todd gefügig zu machen und klein zu halten. Er unterdrückt mit immer ausgefeilteren Methoden Todds Gerechtigkeitsempfinden und macht ihn zu seiner persönlichen Marionette.
Auch Viola kann sich nicht frei entfalten. Eigentlich soll sie Schutz und Trost in einer Heilanstalt finden, in der ihr Körper gesund gepflegt wird. Doch unter der Obhut von Mistress Coyle wird Viola nach und nach auf die Seite der Rebellion gezogen. Sie lehnt sich zwar gerne gegen die Vorherrschaft des Bürgermeisters auf, aber die Mittel sind mehr als gewagt und stoßen bei Viola gegen eine moralische Grenze.

Gut gefallen haben mir die Wechsel der Ich-Erzähler; mal aus Violas, mal aus der Sicht von Todd. Hilfreich fand ich, dass die Wechsel mit unterschiedlichen Schriftarten noch verdeutlicht wurden, auch wenn keine Gefahr bestand, dass ich die beiden unterschiedlichen Gedankengänge vertauschen könnte.
Viola ist eher als Freigeist erzogen. In den Weiten des Weltall lernte sie nicht nur zu Träumen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen, ihre Träume zu verwirklichen und für Fehler gerade zu stehen. Viola ist bodenständig, stark und ein Mensch, der lösungsorientiert arbeitet.
Ganz im Gegensatz zu Todd, der seit Kindheit an in einem Regime der Unterdrückung aufwuchs. Weder seine Taten gehören ihm, noch seine Gedanken. Alles was er macht, denkt und überlegt, wird zensiert, beurteilt und bestraft.
Beide zusammen ergänzen sich prima; wo Viola unbedacht voran prescht, zügelt sie Todd. Und wo Todd zu vorsichtig agiert, gibt Viola ihm den Stups, den er für seine Handlung benötigt. Ein fast unschlagbares Team, dessen Entwicklung ich gerne beobachtete und dessen Abenteuer süchtig machen!

Mein Fazit

Ich liebe diese starke und spannende Serie einfach! Nicht nur wegen der grandiosen Handlung, sondern auch wegen der unvergesslichen Charaktere!
 


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