Niven, Larry
Die Welt der Ptavvs
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»Die Welt der Ptavvs« von Niven, Larry
Aus dem Meer wird eine Seestatue geborgen - zumindest glaubt man, daß es sich um eine Statue handelt. Doch bald stellt sich heraus, daß es sich bei dem Relikt um einen Außerirdischen - einen Thrint - handelt, der viele Jahre in einem Stasisfeld gefangenen war und nach seiner Befreiung nur ein Ziel kennt: die Menschheit zu versklaven. Der Kontakter Larry Greenberg nimmt in einem Experiment telepathischen Kontakt zu dem Wesen auf - doch etwas läuft schief.
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Bereits im Jahr 1965 hat Larry Niven diese Buch geschrieben. Aufgelegt wurde es damals unter dem Titel -Das Doppelgehirn-. Nun liegt eine überarbeitete Ausgabe des Buches vor.
Das die tatsächliche Entwicklung unserer Welt in einigen Punkten von den Voraussagen Nivens abweicht merkt man schon dadurch, das es in diesem Buch, es spielt im Jahr 2107, noch ein geteiltes Berlin und ein kommunistisches Ostdeutschland gibt. Der Übersetzer hat dies jedoch durch einige Korrekturen bereinigt. So ist es auf jeden Fall nicht verwunderlich, das das Buch auch ein gewisses 60er Jahre-Feeling gut rüberbringt. Eine Zeit, in der die Außerirdischen noch als grüne, einäugige Monster mit Freßtentakeln identifiziert wurden und von dem Wunsch beseelt waren die Erde zu beherrschen. Aber, das macht aus dem Buch beileibe kein Museumsstück, sondern verleiht im vielmehr einen ganz besonderen, reizvollen Charme. Im Gegensatz zu den heutigen Massenproduktionen von Baxter oder Benford die klinisch sauber dem Leser eine von Fakten und Wissenschaft geprägte Hard SF vermitteln wollen, die teilweise nur noch von anderen Wissenschaftlern verstanden wird. Kein Platz mehr für den -Sense of wonder- oder dem Weltraummärchen.
Niven hat mit seinen Handlungsträgern, Larry Greenberg oder Lucas Garner, noch echte Sympathieträger erschaffen, denen man auch eine Träne nachweinen würde wenn es sie "erwischen" sollte. In dieser Geschichte steht ganz klar der Mensch im Vordergrund und nicht die Technik. Das macht die Werke auf eine gewisse Art und Weise zeitlos, während die technische SF sich früher oder später, wenn sich die Technik selbst vom heutigen Zeitpunkt als überholt erweist, selbst das Wasser abgräbt. Auch der Humor kommt in dem Buch nicht zu kurz. Etwa wenn Larry Greenbergs Frau dem Sicherheitsmann Lucas Garner gesteht, das ihr Mann drei Hoden hat, die medizinisch zwar nicht bedenklich sind, aber durchaus stören können. Larry und seine Frau Judy nennen sie nur -sein kleines Extra-. Auch der Sicherheitsmann Garner, er ist über 170 Jahre alt und sitzt im Rollstuhl, hat sich ein kleines Geheimnis zugelegt. Er hat seinen Rollstuhl modifiziert und kann ihn nun, verbotenerweise, sogar als Fluggerät benutzen.
Interessant ist auch, das in dem Buch Delphine mehr oder weniger gleichberechtigt neben den Menschen leben. Man hat ihre Sprache und ihre Intelligenz entdeckt und Menschen wie Larry Greenberg, der von Beruf Kontakter ist, haben gelernt sich mit den Delphinen zu verständigen. Genau wie Larry und andere Menschen, träumen die Delphine davon zu den Sternen zu reisen und andere Planeten zu besiedeln. Vielleicht hat sich David Brin dieses Buch ja als Vorlage oder zumindest als Anregung für sein Uplift Universum genommen?
Auf jeden Fall machts echt Spaß das Buch zu lesen. Eine klasse Geschichte mit liebevoll ausgearbeiteten Charakteren. Ich kanns nur empfehlen.