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James Rollins

SIGMA Force, Band 10
Projekt Chimera (SIGMA Force, Band 10)


 
»Projekt Chimera (SIGMA Force, Band 10)« (SIGMA Force, Band 10) von James Rollins


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(4)

 
 
Klappentext
Eine abgelegene militärische Forschungsstation sendet einen verzweifelten Notruf, doch als das Rettungsteam eintrifft, stoßen die Männer nur auf Leichen. Außerdem wurde jedes Lebewesen - selbst Bakterien - innerhalb von 75 Quadratkilometern ausgelöscht. Das Land ist völlig steril - und die Zone weitet sich aus! Als die Agenten der SIGMA-Force herausfinden, dass der Chefwissenschaftler entführt wurde, setzen sie alles daran, ihn aufzuspüren. Denn mit seiner Entdeckung kann man das Antlitz der Welt verändern - und dort wäre kein Platz mehr für die Menschheit ...

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Das Buch ist bereits das zehnte Abenteuer der SIGMA Force und hat so ziemlich alles, was man von einem guten und spannenden Action-/ Abenteuerroman erwarten kann. Fiese Schurken, geniale Wissenschaftler, die das Ende der Welt, so wie wir sie kennen, planen, exotische Handlungsorte, strahlende Helden und urzeitliche Viecher, die quasi in der Retorte gezüchtet wurden und die nun losgelassen werden um sich ihren Teil der bestehenden Welt zu erobern. Der Mensch ist da erstmal zweitrangig. An dem Märchen, das der Mensch an der Spitze der Nahrungskette steht, wird hier ordentlich gerüttelt.

Wenn man dann noch den Handlungsbogen von Charles Darwins Reise mit der Beagle, über fiese Nazis, welche die Antarktis im zweiten Weltkrieg mit ihren U-Booten erkundeten, bis hin in unsere heutige Zeit spannt, bekommt man so ein Ergebnis wie das vorliegende Buch. Und ich muss gestehen, es hat mir wirklich gut gefallen – obwohl ich mir manchmal doch gewünscht habe, dass James Rollins nicht ganz so dick aufgetragen hätte.

Von der Thematik her ist Projekt Chimera zwar ziemlich abgefahren, aber, wenn ich den Einlassungen des Autors in der Nachbetrachtung Glauben schenken darf (und warum sollte ich das nicht), dennoch recht nah an den technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten der heutigen Forschung. Und das macht das Buch irgendwie beängstigend. Denn wer weiß schon, welcher wahnsinnige Wissenschaftler jetzt gerade in irgendeinem Labor sitzt und dabei ist, eine neue Seuche zu erfinden oder an einem Virus von vor 2 Millionen Jahren experimentiert. Die Möglichkeiten der heutigen Zeit sind einfach unglaublich.

Es macht Spaß zu lesen, wie Rollins sein Bedrohungspotenzial nach und nach aufbaut. Was anfangs noch wie ein begrenzter Unfall in einer Forschungsreinrichtung irgendwo in Kalifornien aussieht, entwickelt sich ruckzuck zu einer Bedrohung für die ganze Welt. Nicht nur das man der Verseuchung in Nordamerika nicht mehr Herr wird, muss man sich auch noch einer zweiten, weltweiten Bedrohung stellen – und die geht von der Antarktis und von Südamerika aus. Somit sind die Herren von der SIGMA Force gleich dreifach gefordert.

Die ganze Geschichte würzt Rollins noch zusätzlich mit Geschehnissen, die teilweise weit in die Vergangenheit zurückreichen. Der Bericht von Charles Darwin erinnert mich stark an manche Passagen aus dem Buch Terror von Dann Simmons. Auch die Geschichte um deutsche U-Boote, die bereits im zweiten Weltkrieg in der Antarktis auf Entdeckerfahrt gegangen sind, verleihen dem ganzen noch einen zusätzlichen Reiz. Und seien wir doch mal ehrlich: Allein der Gedanke das die Antarktis vor langer, langer Zeit ein urweltlicher Dschungel war, in dem geradezu phantastische und monströse Wesen gelebt haben, lässt doch das Herz eines jeden Fans gleich höher schlagen. Und wenn diese Wesen dann auch noch die Jahrtausende in unterirdischen Höhlen überlebt haben und nun auf den Rest der Menschheit losgelassen werden sollen, ja, dann schlägt das Herz noch mal so schnell. Ich fands spannend und aufregend.

Gut, das Ende verwundert nicht. Es ist wohl nicht zu viel verraten, wenn ich schreibe, dass Painter Crow und Grayson Pierce dem üblen Wissenschaftler das Handwerk legen konnten. Irgendwie muss der Lauf der Geschichte ja weitergehen, das nächste Abenteuer der SIGMA Force ist ja schon geschrieben. Aber wer weiß, wenn das Buch schon von Verschwörungstheorien handelt, vielleicht haben ja die nicht fiktiven Kollegen von Cutter Elwes oder Kendall Hess vor ein paar Monaten irgendwo in Asien am Corona Virus gearbeitet und mussten, ebenso wie Goethes Zauberlehrling, Lehrgeld zahlen. Möglich ist alles.

Ich muss gestehen, dass mein letzter SIGMA Force Roman (Sandsturm) von James Rollins schon ziemlich lange her ist. Damals fand ich die Geschichte an den Haaren herbeigezogen und auch das SIGMA Force Team vermochte mich nicht so wirklich zu begeistern. Alles Superhelden, die sich irgendwie durch die Geschichte hangeln. Von daher bin ich von Projekt Chimera doch ziemlich positiv überrascht und gedenke daher mir auch noch weitere Bücher aus dieser Reihe zu gönnen. Grayson Pierce ist zwar immer noch der Superheld, der es reihenweise mit Monstern und Söldner in der Antarktis aufnimmt, aber mir hat die Art und Weise der Erzählung diesmal besser gefallen.

James Rollins versteht es immer wieder, der ganzen Geschichte noch einen draufzusetzen. Irgendwie merkt man ihm an, dass es ihm Spaß gemacht hat das Buch zu schreiben. Er fabuliert munter drauf los und jagt die Helden von einem Schauplatz zum nächsten. Dadurch wird die Geschichte nie langweilig, es passiert immer etwas.


Fazit
Ein spannendes Buch, bei dem man oftmals nicht weiß, ob es noch Fiction oder schon Realität ist. Von der Thematik her ansprechend und hochaktuell. Mir hat es gut gefallen.
 


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