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Sigrid Kraft

Ardeen 1
Der Kreis der Magie

  • Autor:Sigrid Kraft
  • Titel: Der Kreis der Magie
  • Serie:Ardeen 1
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Fahnauer, Tobias
  • Datum:12 August 2013
  • Preis:15,00 EUR

 
»Der Kreis der Magie« (Ardeen 1) von Sigrid Kraft


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(2.5)

 
 
Das Volk der Fenn lebt zurückgezogen in den Bergen, von kaum jemandem beachtet oder bemerkt. Vereinzelt treiben sie Handel mit den Tiefländern, ansonsten leben sie nach ihren eigenen Sitten und Gebräuchen. Als auf ihrem Land ein magisches Tor gefunden wird, dass ein Reisen innerhalb kürzester Zeit zu anderen Gebieten des Reiches ermöglicht, ist es mit Ruhe und Frieden vorbei. Auch wenn die Fenn es nicht wahrhaben möchten, ihr Land gehört zum Königreich Ardeen und der König erhebt Anspruch auf das Tor.

Zuerst scheint es, als könne man sich gütlich einigen. Doch die Gier der Menschen ist unermesslich und die Fenn werden mehr und mehr übervorteilt und ihrer Heimstätten beraubt. Als dann eine Fenn Familie brutal ermordet wird, kommt es zu einem Krieg. Die Fenn werden eliminiert, ein ganzes Volk vernichtet. An dem letzten Überlebenden, dem jungen Krieger Eryn, soll ein Exempel statuiert werden. Eine Hinrichtung auf dem öffentlichen Marktplatz in der Stadt Falgars Tal, damit alle Untertanen des Königs sehen, dass der Feind vernichtet ist und wieder Frieden im Land herrscht. Im letzten Augenblick wird Eryn vor dem Galgen gerettet, denn ein Sucher der Magier stellt fest, dass in dem jungen Mann ein erhebliches Potenzial an Magie steckt. Und da die Magie vom Aussterben bedroht ist, muss jedes Talent, auch wenn es bei einem Feind entdeckt wird, genutzt werden.

So beginnt ein Weg für Eryn, den er sich niemals hätte vorstellen können. Er, ein junger und mutiger Krieger der Fenn, die nicht an Magie glauben, lebt nun umgeben von Feinden, in einer Welt, die nicht die seine ist.

Kommentar:
Die Geschichte hat Potenzial. Die Idee der zwölf Farben der Magie ist durchaus spannend und hätte fesseln können. Trotz allem habe ich das Buch nach 300 Seiten weggelegt und nicht zu Ende gelesen. Schuld ist nicht die Geschichte an sich sondern der Schreibstil der Autorin.

Die inneren Monologe der Protagonisten sollen sicher zur Verdeutlichung der Gedankengänge der einzelnen Personen dienen. Man liest jedoch nicht die Gedanken der Handlungsträger, sondern lediglich die Gedanken der Autorin. Ein junger, ungebildeter Krieger, ein höfisch erzogener Prinz und ein alter Zauberer sind drei völlig verschiedene Personen. Doch ihre kursiv gedruckten Monologe unterscheiden sich in nichts, die Ausdrucksweise ist identisch und leider noch mit der heutigen Umgangssprache gewürzt, die absolut unpassend für eine derartige Fantasygeschichte ist. Einem jungen Mann, der gerade gefoltert wurde und vor den Trümmern seines Lebens steht ein "hi, hi" in die Gedankengänge zu setzen, empfinde ich als völlig unangebracht. Viele der inneren Monologe hätte es nicht gebraucht, hätte man dem Leser ein eigenständiges Denken zugetraut oder das er durchaus in der Lage ist, eine Geschichte zu interpretieren. Ebenfalls als störend empfand ich es, dass Selbstverständlichkeiten fortwährend erklärt werden und Fakten mehrmals wiederholt werden. Die Sprache war mir zu salopp und dem Ernst der Geschichte nicht angebracht. Ich habe gelesen, dass es sich um Witz und Ironie handeln soll, viele Leser wissen das sicherlich zu schätzen. Ich leider nicht. Keine der Personen hat mich berührt, ich blieb beim Lesen völlig unbeteiligt und litt nicht mit.

Die Autorin erklärt in ihrer Biografie, dass sie den Fantasy Markt als übersättigt mit minderwertigen Büchern empfand und sich daher entschloss, selber eine Geschichte zu schreiben. Ein neues Buch muss den Vergleich mit den Besten der Besten standhalten. Natürlich ist das nicht einfach und der Weg zum Olymp ist steinig und hart. Ich lese seit vierzig Jahren Fantasy und freue mich jedes Mal über ein gelungenes Debut, dass neue Akzente setzt. Hier sind durchaus Ansätze zu erkennen, alles in allem bin ich aber sehr enttäuscht vom Schreibstil und der Erzählstruktur.

Ein Lob gilt der Aufmachung des Buches. Der Fahnauer Verlag hat sich sehr viel Mühe gegeben, das Cover zeigt ein Symbol mit den zwölf Farben der Magie, umgeben von zwei Drachen. Und ein Lob für die wunderschönen Illustrationen und für die Gestaltung der Seiten.

Fazit:
Wer sich nicht an der saloppen Umgangssprache stört, wird an der Geschichte sicher seine Freude haben. Wer jedoch Marzi, Heitz oder Hennen mag, könnte enttäuscht werden.
 


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