Stephen Leather
Brut des Teufels
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»Brut des Teufels« von Stephen Leather
Inhalt:
Jack Nightingale erfährt nicht nur, dass er als Kind adoptiert wurde. Sein Erzeuger teilt ihm ebenfalls mit, dass er eine Schwester hat. Beide Kinder wurden als Babys anonym an die jeweiligen Adoptiveltern vermittelt.
Jack Nightingale ist ein privater Ermittler und ehemaliger Cop. So verfügt er über ausreichend Ressourcen und Freunde, um eine Spur zu einer Schwester zu finden. Doch jeder, mit dem er Kontakt aufnimmt, stirbt plötzlich und unerwartet. Schon bald gerät er unter Mordverdacht und muss herausfinden, wer hinter ihm und seiner Schwester her ist.
Kommentar:
So begeistert ich von Band eins war, so ermüdend fand ich Band zwei, denn die Geschichte wiederholt sich. Im ersten Buch schildert der Autor noch die Vorgeschichte von Jack Nightingale, wie und warum er aus dem Dienst ausgeschieden ist und warum er nun als Ermittler tätig ist. Dies und die Offenbarungen eines Vaters sorgen für erhebliche Spannung. In "Brut des Teufels" ist von dieser Spannung leider nichts mehr zu finden. Es passiert das Gleiche wie im ersten Band. Nur, dass es dieses Mal seine Schwester ist, die von einem Dämonen gerettet werden muss. Erneut wühlt er in der Büchern seines Vaters um eine Lösung zu finden. Erneut taucht die Schrift im Spiegel auf. Erneut sterben alle Menschen, die ihm auf seine Fragen eine Antwort geben könnten. Und auch die Lösung ist ähnlich, also für den Leser dann keine Überraschung mehr.
Obwohl einige Charaktere auch hier wieder in Erscheinung treten, bleiben sie blass und farblos. Gerade über Jenny hätte ich gerne mehr erfahren. Sie bleibt leider oberflächlich und auch ihre Reaktionen auf die Ereignisse wirken teilweise völlig unnatürlich.
Stephen Leather hat versucht, sich hier an die Romane von Raymond Chandler oder Dashiell Hammett anzugleichen, erreicht aber mit diesem zweiten Band keinesfalls das Niveau der Klassiker.
Eine treue Sekretärin, die dem Detektiv immer brav zu Seite steht, egal, was das für Konsequenzen hat. Ein Ermittler, aus dem Polizeidienst ausgeschieden, der zu viel trinkt und zu viel raucht und der sich in vielen Belangen rücksichtslos verhält. Ein Ermittler, der weiß, was er an seiner Sekretärin hat und sie daher der einige Mensch ist, der ihm gehörig die Meinung sagen darf. Ein Einzelgänger, der kaum Freunde hat und der stur seine Untersuchungen weiter führt, egal, wo sie ihn hinführen. Humphrey BOgart kriegt das hin, Jack Nightingale nicht.
Das Cover passt ausgezeichnet zu dieser Geschichte und vermittelt einen guten Einblick in die Story. Sprachlich gibt es ebenfalls nichts zu meckern, die Übersetzerin Barbara Ostrop hat gute Arbeit geleistet.
Mein Fazit:
Teil eins genießen und den Folgeband ignorieren. Da die Bände abgeschlossen sind, kann Höllennacht durchaus für sich alleine stehen und man kann auf die Fortsetzung verzichten.