Richard Laymon
Die Spur
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»Die Spur« von Richard Laymon
Viel los in der Einsamkeit.
Gillian steigt in fremde Häuser ein und wohnt dort in der Abwesenheit der Bewohner. Sie bricht in die Häuser ein, schnüffelt in den Schubladen und legt sich in fremde Betten. Bis sie eines Tages nicht ganz so allein ist wie sie dachte.
Bertha und Rick wollen Urlaub in den Bergen machen . Abseits der bekannten Wanderwege und ganz allein. Doch ihr Wunsch geht nicht ganz so in Erfüllung wie gedacht, einige andere Wanderer kreuzen ihren Weg, und die sind nicht immer friedlich. Als sie eine Gruppe Jugendlicher treffen, wirkt bei Rick sein altes Kindheitstrauma und er begeht eine Übersprungshandlung. Fortan kehrt keine Ruhe mehr ein.
Ich finde, der Klappentext trügt etwas. Die beiden Handlungen verlaufen in zwei Erzählsträngen und die von Gillian hat im ganzen Buch nur wenig Platz. Die hauptsächliche Handlung dreht sich um Rick und Bertha und ihren Trip in die Berge. Hier treffen sie auf allerhand Leute, Pumas und einen Bösewicht, der sie in einen Käfig sperrt. Alles in allem hatte ich ein wenig das Gefühl, Laymon verwurstet hier zwei Bücher in einem und bringt die am Ende noch kurz zusammen. Der Schluss ist nämlich sehr schnell abgehandelt und kam mir etwas zusammengeschustert vor.
Nichtsdestotrotz hat mir die Erzählweise von Laymon wieder sehr gut gefallen. Ausdrucksstarke Sätze, bildhafte Beschreibungen und Charaktere, die alle ein bisschen verschroben sind. Diese Mischung beherrscht Laymon wie kein anderer. Ich hätte allerdings lieber mehr von Gillian und ihren Exkursionen und ihrem Serienmörder gelesen als so viel von den Wanderern. Nicht, dass diese Story nicht auch gut gewesen wäre, aber die andere fand ich prickelnder. Schon allein deshalb, weil es etwas Neues darstellt. Wer steigt schon in Häuser ein, um die Badewanne zu testen?
Fazit: Sex, Crime und Mord sells.