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Mike Resnick

Elfenbein

  • Autor:Mike Resnick
  • Titel: Elfenbein
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne
  • Datum:01 Januar 1995
  • Preis: EUR

 
»Elfenbein« von Mike Resnick


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(4)

 
 
Es ist das Jahr 6303 des galaktischen Imperiums. Die Menschheit hat sich schon seit Jahrtausenden in der Galaxis ausgebreitet. Duncan Rojas arbeitet für ein unabhängiges Institut, ermittelt und recherchiert über kulturelle Artefakte der einzelnen Spezies, welch die Galaxis bewohnen. Eines Tages bekommt er den sehr lukrativen Auftrag, ein paar alte und seit Jahrtausenden verschollene Stoßzähne zu suchen. Über die Beweggründe schweigt sich der Auftraggeber, der sich Bukoba Mandaka nennt und angeblich der letzte noch lebenden Massai ist, aus. Duncan Rojas Neugier ist geweckt. Ist es zu Beginn nur ein einfaches Geschäft, lässt sich der Ermittler schon bald von der Geschichte der Stoßzähne gefangen nehmen, die eine 7000 Jahre lange Reise hinter sich haben und anscheinend allen Besitzern nur Unglück gebracht haben.
Die Geschichte baut sich in drei Erzählebenen auf: Der König der Elefanten erzählt von seiner Reise zum Kilimandscharo, um seinen Gott zu finden. Er ist der größte Elefant der über je die Erde gewandelt ist und noch Jahrtausende später berichten die Legenden über ihn.
Der zweite Handlungsstrang handelt von Duncan Rojas und seinem Auftraggeber. Beides sind sehr distanzierte Männer, der eine lebt für seine Arbeit, der andere für die Suche nach den Stoßzähnen. Obwohl sehr unterschiedlich in Charakter und Lebensart, entsteht so etwas wie ein Band der Freundschaft zwischen ihnen.
Diese beiden Handlungsstränge verbindet die Geschichte des Elfenbeins. Puzzlestück für Puzzlestück setzt Duncan die Reise der Stoßzähne zusammen, beginnend 3042 G.A. Obwohl er in der Zeit nach vorne suchen soll, um letztendlich das Elfenbein zu finden, begibt er sich auch in die Vergangenheit, um mehr über die Geschichte des Elefanten zu erfahren und welche Verbindung zwischen Bukoba und dem Artefakt besteht. Die Suche wird dabei zu einer Obsession, er vergisst seine eigentliche Arbeit, seinen sozialen Verpflichtungen und achtet nicht mehr auf sein Äußeres. Je mehr er erfährt, desto mehr erkennt er die Tragik der ganzen Geschichte und bleibt davon nicht unberührt.
Es handelt sich zwar um einen SF Roman, man kann es aber durchaus auch als Abenteuerroman sehen, wie ihn ein Karl May oder Jules Verne von Jahrzehnten geschrieben haben. Die Stoßzähne haben eine wahre Odyssee hinter sich und ihre Geschichte ist fesselnd und beeindruckend. Die Abschnitte, in denen der König der Elefanten zu Wort kommt, berühren den Leser ungemein. Alle drei Wesen verbindet die Einsamkeit und eine Suche nach dem Sinn.
Alfons Winkelmann hat hier eine wunderbare Übersetzung abgeliefert und verfügt über eine beeindruckende Ausdrucksweise, die sich im Satzbau wiederfindet. Solch eine Sprache findet man bei den heutigen Romanen leider nicht mehr. Das Cover zeigt einen Massai und den "gehenden Berg" vor dem Kilimandscharo.
Sicherlich handelt es sich nicht um einen anspruchsvollen SF Roman aber die Geschichte ist glaubhaft und spannend erzählt und bald ist der Leser, wie Duncan, völlig fasziniert von der Geschichte des weißen Goldes.
Fazit:
Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich einen abgeschlossenen Roman über 400 Seiten finde, der alles beinhaltet, was das Leserherz begehrt. In Zeiten der Fortsetzungsmanie ist das ein wahrer Schatz.
 


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