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Greg F. Gifune

Kinder des Chaos

  • Autor:Greg F. Gifune
  • Titel: Kinder des Chaos
  • Serie:
  • Genre:Horror
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Festa
  • Datum:15 Mai 2013
  • Preis:13,95 EUR

 
»Kinder des Chaos« von Greg F. Gifune


Besprochen von:
 
harakiri
Deine Wertung:
(4)

 
 
„Ich glaube an Gott, die Frage ist nur, ob er auch noch an uns glaubt“

Phillip, Jamie und Martin ermorden einen Mann. Fortan plagt sie das schlechte Gewissen und auch Jahre später kommen sie nicht zur Ruhe. Jamie ist heroinabhängig geworden, Phillip versinkt im Alkohol und Martin hat in Mexiko eine Sekte gegründet.
Als die Mutter von Martin im Sterben liegt bittet sie Phil, ihren Sohn zurückzuholen und in eine Nervenklinik zu bringen um ihn zu heilen. Phil bricht auf, doch die Reise ist voller Gefahren, schon mancher ist davon nicht zurückgekehrt. Auch Phil gerät in die Fänge von Martins Sekte und ist bald in Todesgefahr…

Ich glaube, Greg Gifune kann ich unbesorgt in die Riege meiner Lieblingsautoren aufnehmen. Neben Richard Laymon oder Stephen King schreibt er sehr flüssig, anschaulich und detailreich. Dabei kann er zwar auch schocken, aber der Großteil der Bücher ist einfach nur spannend. Von der ersten Seite an gibt es keine Kompromisse, der Leser wird an die Handlung gefesselt und schlägt gebannt eine Seite nach der anderen um, bis er erstaunt das Buch zuklappt weil es schon zu Ende ist.

Im vorliegenden Buch hat mir vor allem der Charakter des Phil imponiert. Unglaublich facettenreich wurde dieser dargestellt, vom liebenden Familienvater über den Alkoholiker bis hin zum tapferen Mann, der keine Mühen scheut um den verlorenen Sohn zurückzubringen. Alle anderen Figuren erscheinen nur am Rande, sogar Martin, der ja eigentlich der wahre Schrecken ist.

Ein kleines Beispiel wie sehr man in die Handlung abtauchen kann: in der Wüste Mexikos unterhält sich Phil mit einem Guide, der ihn durch den Pfad der Dämonen bringen soll. Sie sitzen vor ihren Tequilas und man kommt sich vor wie im wilden Westen, fühlt sich automatisch zurückversetzt zu John Wayne und Co. Und zack wird man zurückgeholt durch die Erwähnung eines Landrovers. Diese Szene hat mich unglaublich beeindruckt, so tief bin ich noch selten in einem Buch versunken.

Kinder des Chaos ist eine zeitgenössische Neuinterpretation der klassischen Erzählung „Zeit der Finsternis“ von Joseph Conrad, das aber bald eigene Wege geht.

Fazit: wer bluttriefenden Horror und Zombies erwartet ist hier falsch, obwohl auch Blut und Untote erwähnt werden. Wer jedoch Fan von spannenden Thrillern à la Laymon oder King ist kommt hier ganz sicher auf seine Kosten.
 


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