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Carrie Ryan

The Forest - Wald der tausend Augen


 
»The Forest - Wald der tausend Augen« von Carrie Ryan


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Mary, ihre Familie und eigentlich der Rest der Menschheit leben in einem Dorf. Umringt von hohen Zäunen und einem schier unendlichen Wald. Nicht, um sie einzusperren, sondern um die Ungeweihten auszusperren. Die Ungeweihten sind Zombies, die nach der Rückkehr durch die Welt streifen und alles Leben zerstören wollen. Von ständiger Angst vor einem Durchbruch geplagt, fristen die Menschen ihr Dasein, beherrscht von der allgegenwärtigen und mächtigen Schwesternschaft und den Wächtern. Nur Mary träumt von einem Leben außerhalb der Zäune. Das Meer. Endlose Weite. Als eines Tages das Grauen über das Dorf herreinbricht und die Zombies die Zäune niederreißen, gelingt ihr und einigen Freunden die Flucht. Doch wohin?

Das Cover ist sehr düster gehalten. Es zeigt einen unendlichen Wald, in dem dunkle Gestalten herumirren. Im Vordergrund ein junges Mädchen. Ich finde es zwar gut zu Titel und Inhalt gewählt, hätte es mir aber etwas kraftvoller gewünscht, gerade im Hinblick auf den Titel - Wald der tausend Augen. Denn diese sind nicht abgebildet, oder auch nur angedeutet.

Das Düstere des Covers spiegelt sich auch im Schreibstil von Carrie Ryan wieder. Sie beschreibt das Dorf, umgeben von einem hohen Zaun, mitten in einem Wald beklemmend und auch das Leben der Dorfbewohner erscheint nicht frei von Zwängen. Müssen sie sich doch der Herrschaft der Schwesternschaft beugen, Zweifel an ihnen und ihren Handlungen werden sofort geahndet. Ständiger Zweifel und die Frage nach dem Warum, quälen nicht nur den Leser, sondern auch die Bevölkerung. Alles wirkt eng und bedrückend. Es gibt keinen Zuchluchtsort, keine Abgeschiedenheit, keine Wahlmöglichkeiten. Entweder man unterwirft sich der Schwesternschaft, oder schreckliche Folgen drohen. Dies muss auch Mary erfahren. Ihre Wahl: Heirat oder der Schwesternschaft beitreten. Beides keine Optionen für die junge Frau.

Mary ist zwar als starker Charakter von Carrie Ryan gewollt, erscheint aber leider an vielen Stellen eher blass. Ihre waghalsigen Entscheidung sind nachvollziehbar, aber was sie antreibt, außer die alten Geschichten ihrer Mutter, wird nicht so recht deutlich. Mary fällt ihre Entscheidungen aus dem Bauch heraus, ohne nachzudenken, oder die Folgen abzuwägen. Dies kann zwar mit ihrer Jugend erklärt werden, ist aber unbefriedigend. Sie wächst mit einer ständigen Bedrohung durch die Zombies auf und weiß, welche Folgen unbedachte Handlungen mit sich führen.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Leider bleiben sehr viele Fragen offen, was mich auf Band zwei hoffen lässt. Wald der tausend Augen scheint einfach nur ein Auftackt zu sein, ein Grundgerüst für die weiteren Handlungsstränge. Die wichtigsten Personen und Gegebenheiten werden vorgestellt, ohne Hintergrundinformationen zu liefern. Am drängensten interessiert mich, woher die Zombies kommen, was der Auslöser war und vorallem, wann dies alles geschehen ist.

Mein Fazit
Drückende Atmosphere. Beklemmung. Angst. Ein guter Auftackt zu einer hoffentlich packenden Trilogie!
 


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