Ann Aguirre
Die Zuflucht
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»Die Zuflucht« von Ann Aguirre
Zwei hat endlich zusammen mit Pirscher, Bleich und Tegan einen Zufluchtsort gefunden, an dem Sie nicht nur Sicherheit sondern auch Geborgenheit in einer neuen Familie gefunden hat. Doch dieser glückliche Moment währt nicht lange. Bleich hält Zwei auf Distanz und dann ist sie so anders als die Mädchen in ihrem Alter. In der Gemeinschaft glauben die Menschen, es gäbe ein Unglück, wenn Frauen kämpfen würden. Doch Zwei kann nicht anders, sie ist Jägerin und sie will um ihren Zufluchtsort genauso kämpfen wie die Männer. Sie schließt sich der Sommerpatrouille an, was eigentlich ein Routinejob wäre. Doch die Mutanten sind intelligenter geworden und plötzlich ist es nicht nur ein harmloser Job…
Reihe
Die Reihe soll aus drei Bänden bestehen und derzeit sind bereits zwei Bände erschienen:
Band 1 = Die Enklave
Band 2 = Die Zuflucht
Wertung
Die Enklave war schon ein wirklich spannender Auftakt zu dieser Reihe und der zweite Band Die Zuflucht kann problemlos mithalten. Spannend wird es auf jeden Fall für den Leser und die Charaktere sind nach wie vor sympathisch. Alle vier Personen aus dem ersten Band haben weiterhin eine wichtige Rolle und durch die sehr ungewöhnlichen Namen hatte ich keine Schwierigkeiten mich an sie zu erinnern. Da ist Zwei, die Ihren Namen durch ein Namensgebung Ritual bekommen hat. Sie ist die wichtigste Person aus deren Sicht die Geschehnisse erzählt werden. Zwar ist sie sehr sympathisch, wirkt aber oftmals sehr unwissend und naiv. Das passt sehr gut zu Ihrer Vorgeschichte. Sie kann viele Dinge nicht kennen, weil diese in Ihrem alten Leben keinerlei Rolle gespielt haben. Hätte sie von all dem gewusst, dann wäre es sehr unrealistisch geworden. Daher fand ich ihre Unwissenheit sogar gut eingesetzt, weil es einfach passt. Naiv ist sie, aber das kann man auf ihr junges Alter zurück schieben. Sie hat noch keine Erfahrung mit der Liebe machen können und stolpert so zwischen Pirscher und Bleich hin und her, obwohl sie sich eigentlich für Bleich entschieden hat. Bleich wirkt in diesem Teil der Geschichte nicht wie der große Held und er wirkt viel zu zart, während Pirscher sich als stark erweist und ein echter Freund für Zwei ist. Ich persönlich fand Pirscher sympathischer mit seiner rauen Seite, aber dem durchaus weichen Kern. Bleich hingegen wirkt eher unbeholfen und passt nicht so sehr zu Zwei, wie sie es sich wünscht.
Spannend von der ersten Seite an mit gut gezeichneten Charakteren, die allerdings alle nicht durch große Intelligenz glänzen, sondern eher durch Stärke, Mut und Freundschaft. Die neu erweckten Gefühle von Zwei für ihre neue Pflegefamilie waren sehr gut beschrieben, so dass man sich gut vorstellen kann, welch Bereicherung eine Familie sein kann, aber auch welche Verantwortung liebende Menschen mit sich bringen. Während Bleich eher im Hintergrund bleibt wird Pirscher viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet und er entwickelt sich sehr zum Positiven hin. Tegans Verhältnis zu Pirscher kommt zwar zur Sprache, aber die Abneigung die sie Pirscher gegenüber hat ist nicht sehr ausgeprägt und wirkt eher nicht so stark, wie man es anhand der Vorgeschichte erwarten würde. Der Händler Draufgänger bekommt ebenfalls eine wichtige Rolle in Zweis Leben und er wird als sehr verständnisvoll beschrieben, der immer einen guten Rat für Zwei hat.
Das Buch ist keine intellektuelle Lektüre, die hochtrabende Erkenntnisse bringt, aber dennoch ein sehr unterhaltsamer Zeitvertreib. Wer den ersten Teil Die Enklave gelesen hat und auch gut fand, der wird sich hier in Die Zuflucht gut aufgehoben wissen.
Fazit
Eine spannende Fortsetzung, die mehr Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen legt als der vorherige Band.