Andreas Dresen
Samson und die STADT des bleichen Teufels
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»Samson und die STADT des bleichen Teufels« von Andreas Dresen
Es gibt die Stadt und DIESTADT . Eine ist eine gewöhnliche und x-beliebige Stadt, bevölkert von Stress geplagten und desillusionierten Menschen, deren Leben sich nur noch um Arbeit und sich selbst dreht, Und auf der anderen Seite gibt es DIESTADT, bevölkert mit allen erdenklichen Wesen, die ein Mensch sich nur vorstellen kann: Hexen, Zauberer, Ghoule, Feen, Wasserdämonen und vieles mehr.
Der junge Samson ist in der menschlichen Stadt aufgewachsen und ahnt nicht, dass neben seiner Stadt noch eine andere existiert. Bis er eines Tages plötzlich dort hinein katapultiert wird. Alleine kann ein Mensch den Schock des Überganges kaum verkraften und verfällt oft dem Wahnsinn. Doch zum Glück trifft Samson auf Fahrat, dem Held wider Willen.
Panik ist der Tod des Abenteurers . Das sagt sich Fahrat immer wieder vor. Denn Entgegen den Erwartungen seines Vater und Großvaters ist der junge Mann nicht unbedingt das, was man einen Helden und Abenteurer nennt. Nachdem er mehr oder weniger freiwillig Ava im Kampf gegen den schwarzen Engel beigestanden hat, ist er nun in der geheimnisvollen Stadt Tarda Tekbat gestrandet, wo er endlich seinem legendären Großvater begegnet. Doch bevor er sich ihm offenbaren kann, stirbt dieser durch ein fehlgeschlagenes alchemistisches Experiment. Meera findet den jungen Schwertler und bringt ihn zurück in DIESTADT. Dort trifft Fahrat auf den jungen Samson. Gemeinsam versuchen die beiden sehr unterschiedichen jungen Männer, das Rätsel um Samsons Herkunft und den Tod seiner Mutter zu lösen. Und nebenher noch die Stadt vor dem drohenden Untergang zu bewahren.
Kommentar:
Hier handelt es sich um den zweiten, in sich abgeschlossenen Band um DIESTADT . Während die Bewohner der phantastischen Stadt von der Existenz der menschlichen Stadt Kenntnis haben, wissen die Menschen nichts über die Parallelwelt. Nur einigen wenigen gelingt es, durch die Schatten zu schauen.
Bei Samson ist der Auslöser ein Medaillon, das ein Bild seiner Mutter enthält. Samson weiß nicht viel über seine Mutter. Sie war zwar ein liebevoller Mensch, hat sich aber zu Tode gesoffen, so dass Samson früh Waise wurde und von Pflegefamilie zu Pflegefamilie weiter gereicht wurde. Er ist ein Eigenbrötler, ein einsamer, ängstlicher und unglücklicher junger Mann, der im Leben keine Ziele hat. Der von seinen Mitschülern gemobbt und seinen Mitmenschen drangsaliert wurde. Als er plötzlich einen Hausgott in seinem Badezimmer sitzen sieht und Gargoyles auf dem Nachbardach ihm zuwinken, zweifelt er erst an seinem Verstand. Aber da diese Welt irgendwie mit seiner Mutter in Verbindung steht und er mehr über ihre Vergangenheit erfahren möchte, geht er das Wagnis ein und betritt diese fremde und merkwürdige andere STADT.
Fahrat, Baddah und Meera kennt der Leser schon aus der ersten Erzählung um die STADT. Fahrat kann es seinem Vater einfach nicht recht machen. Auch dieses Mal zieht er sich den Zorn seines Erzeugers zu, als er unabsichtlich dessen Pläne vereitelt. Doch Fahrat lernt, seinem Herzen zu Vertrauen und nicht mehr auf die Meinung derer zu hören, denen er nicht wirklich etwas bedeutet. Er macht eine langsame aber stetige Entwicklung von einem unreifen, dicklichen Feigling zu einem selbstbewussten jungen Mann durch, die durchaus glaubwürdig erscheint.
Auch Samson muss lernen, seine Ängste zu überwinden und anderen Menschen bzw. Wesen zu vertrauen. Ihr Aufeinander treffen sorgt immer wieder für heitere Momente in dieser Geschichte.
Der Autor ist sicher kein begnadeter Sprachkünstler doch die Geschichte ist spannend, kurzweilig und unterhaltsam . Andreas Dresen schafft es, auf 368 Seiten eine spannende, mitreißende und innovative Geschichte zu erzählen, die keinen Moment Langeweile aufkommen lässt. Das Cover ähnelt dem ersten Band und zeigt in einer Spiegelung beide Welten. Zur Einleitung erhält der Leser einen Überblick über die dramatis personae. Auch wenn einige Handlungsstränge aus dem Buch Ava und die Stadt des schwarzen Engels fortgeführt werden, braucht man keine Kenntnis der Ereignisse, um Samsons Geschichte folgen zu können.
Fazit:
Selten findet man heute noch Autoren, die es schaffen, in einem Buch eine abgeschlossene Geschichte zu erzählen, die alles enthält, was der Leser sich wünscht: Helden, Abenteuer, Liebe, außergewöhnliche Kreaturen und seltsame Orte. Alles verworben zu einer unterhaltsamen Lektüre. Andreas Dresen ist es gelungen Ud man darf auf mehr Geschichten aus der STADT hoffen.