Adam Nevill
Apartment 16: Das Böse wohnt nebenan
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»Apartment 16: Das Böse wohnt nebenan« von Adam Nevill
London, Barrington House. Apryl erbt von ihrer Großtante ein Apartment in einer Wohnanlage. Da sie die Tante nicht kannte will sie sie über deren Tagebücher näher kennen lernen. Doch was dort geschrieben steht ist nicht das, was sie erwartet hat. Warum konnte ihre Tante London nicht verlassen und nach Amerika zurück kehren? Hat der verschwundene Maler Felix Hessen etwas damit zu tun? Und wer huscht immer wieder durch ihre Wohnung?
Gleichzeitig sieht der Hausmeister der Anlage, Seth, einen kleinen Jungen mit Kapuze, den nur er sehen kann und der ihn immer wieder in eine bestimmte Wohnung locken will: Apartment 16.
Auch die anderen Bewohner des Hauses sind nicht sehr zugänglich, verschroben, missmütig und in sich selbst verkrochen. Doch eins ist allen gemeinsam: sie hören Stimmen und Möbelrücken im unbewohnten Apartment 16.
Apryl will den Geschehnissen auf den Grund gehen und tappt bald in eine Falle….
Eigentlich eine ganz gut konstruierte Geschichte, die leise anfängt und sich immer mehr steigert. Anfangs huschen Geister durch Spiegel und die Protagonistin stöbert im Apartment ihrer Tante umher. Ganz langsam steigert sich die Spannung und bleibt bis fast zum Ende auf demselben Level. Einzig Seth‘ Visionen bringen etwas Horror in die Story. Erst ganz am Schluss kommt noch ein wenig Spannung auf, aber die ist leider etwas schnell abgehandelt.
Ich konnte mich manchmal schwer in die Handlung finden, vielleicht weil alles Spannende schon passiert war und in der Vergangenheit in der dritten Person erzählt wurde. So nimmt man keine persönliche Bindung zu den Protagonisten auf und fiebert auch nicht so mit.
Die Ausführungen rund um den Maler Hessen fand ich stellenweise sehr ermüdend und langweilig, weil sehr viele Fachausdrücke enthalten waren, die ein Leser ohne Kunststudium kaum verstehen kann. Manche Episoden fand ich schlicht überflüssig und man hätte einiges weg lassen können, was der Spannung nicht geschadet, im Gegenteil – vielleicht eher genutzt hätte.
Fazit:
Ein etwas schwer zu lesender Horrorroman, dem 100 Seiten weniger sicherlich gut getan hätten.