S. A. Barnes
Cold Eternity
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»Cold Eternity« von S. A. Barnes
Katerina ist auf der Flucht . Vor ihren Eltern, vor dem Gesetz, vor ihrer Vergangenheit und eigentlich auch vor sich selber. Geboren als Tochter reicher und skrupelloser Eltern, die ihr die Welt zu Füßen legen wollen, ist Halley bestrebt, die Welt für alle ein Stückchen besser zu machen. Für alle und jeden, nicht nur für die Reichen und Schönen. Sie merkt nicht, wie sie zum Spielball wird und muss schließlich fliehen. Als Halley Zwick heuert sie auf dem Raumschiff Elysium Fields an. Ihr Job: Sie soll die Passagiere, die sich im Cryo-Schlaf befinden, bewachen. Doch schnell merkt Halley, dass sie nicht alleine auf dem Schiff ist...
Das Cover zeigt das Raumschiff Elysium Fields. Es fliegt zielstrebig durch das Weltall, flankiert von blitzenden Sternen und grenzenloser Dunkelheit. Ich finde es sehr gut zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es die Unendlichkeit des Alls zeigt, die die Passagiere zu erreichen streben. Aber eben auch die Dunkelheit und somit die Ungewissheit. Ich hätte mir kein intensiveres Bild wünschen können!
Mit ihrem neusten Werk entführt mich S.A. Barnes wieder in die unendlichen Weiten des Weltraums . Und doch gelingt es ihr sofort, in mir Platzangst und ein Gefühl der Enge hervorzurufen. Die Autorin schreibt so eindringlich, so anschaulich und düster, dass ich mich ohne Probleme an jeden Ort versetzen konnte, an dem sich meine Katerina aufhielt. Ob das die Raumstation EnExx17 ist, oder das Raumschiff Elysium Fields.
Die Raumstation ist düster, voller Gewalt, geplatzter Träume und Hoffnungslosigkeit, die förmlich zwischen den Zeilen hervorkroch. Ich fühlte mich deprimiert und blickte über die Schulter, ob nicht zwischen den Schatten irgendein Gesindel lauert, dass mir an den Kragen will. Auch wenn ich so eine dichte Atmosphäre eigentlich mag, verströmte EnExx17 mir zu viel Hoffnungslosigkeit. So war ich froh, als die Reise weiter ging!
Sie ging zu dem Raumschiff Elysium Fields. Ein Ort der Träume, der Hoffnung und der Unsterblichkeit! Hier wird Leben für die Zukunft bewahrt. Voller Staunen blickte ich durch Katerinas Augen und sah mir diesen Ort an, den sie bereits als Kind besuchen durfte. Ein Schiff voller sterbenskranker Menschen, eingefroren vor Jahrhunderten mit dem Ziel, sie aufzutauen, wenn die Medizin so weit ist, sie heilen zu können. Dass ein sicheres Auftauen zum Zeitpunkt des Einfrierens nicht möglich war, schreckte keinen ab! Promis, Politiker, Reiche und Arme, alles tummelt sich hier und Katerinas Aufgabe ist es, sie zu bewachen.
Ich wüsste nicht, welcher der beiden Orte schlimmer ist: Der voller Hoffnung und Zuversicht, was wie eine Seifenblase platzt; oder doch der dunkle Ort, denn nur ein Lichtblitz reicht, um Hoffnung keimen zu lassen.
Doch nicht nur dieses leere, nur von eingefrorenen bewohnte Raumschiff jagte mir einen Schauer über den Rücken. Auch die Geschichte von Katerina bewegte mich. Als privilegiertes Kind groß geworden, suchte sie sich ihren eigenen Weg, um jedem Menschen ein wenig Glück bescheren zu können. Und scheiterte. An vielen Stellen driftete mir die Erzählung zu sehr ins politische ab. Der spannende und packende Schreibstil zog sich plötzlich in die Länge, was mich wunderte. Ich folgte Katerinas Gedankengängen und Überlegungen und merkte dabei selber fast zu spät, die Veränderungen. Ich grübelte lange, ob Katerina sich die Geräusche und Geschehnisse nur einbildet oder ob da wirklich etwas ist, das mit ihr an Bord ist. Selbst die Existenz des Mechanikers Karls stellte ich in Frage, da sie ausschließlich über Bildschirme mit ihm kommuniziert. Die Überlegungen fand ich sehr unheimlich und ließ mich nur allzu gerne davon gefangen nehmen.
S.A. Barnes ist mit Katerina ein interessanter Charakter gelungen. Eine junge Frau, die sich gegen ihre Eltern auflehnt, ist eigentlich nichts ungewöhnliches uns auch nichts spannendes. Und doch berührte sie mich und ich beobachtete die Veränderungen, die die vergangenen Geschehnisse in ihr auslösten. Aber auch das, was gerade passiert und wie Katerina darauf reagiert. Ich kann nicht behaupten, dass sie schwach und unsicher wirkt, eher orientierungslos. Sie muss erst ihren Weg finden, eh sie in Aktion tritt. Doch als der Weg gefunden war, ging sie nicht, sondern rannte zielstrebig los! Ein ganz toller Charakter, der mich beeindruckt hat!
Mein Fazit
Ein unheimlicher, beklemmender und spannender Roman!