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Robert Bloch

Kannibalen Menschenfleisch - sittlich und moralisch tabu


 
»Kannibalen Menschenfleisch - sittlich und moralisch tabu« von Robert Bloch


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Ehrlich gesagt bin ich überhaupt kein Freund von Kurzgeschichten. Sie können mich nicht fesseln und ich empfinde diese kurzen, meist wenig aussagekräftigen Geschichten eher als nervig und überflüssig. Trotzdem ließ ich mich auf dieses Buch ein und wurde überrascht!

Die meisten Autoren schaffen es in kürzerster Zeit, sprich nach wenigen Sätzen, mich absolut in ihren Bann zu ziehen. Man merkt deutlich, dass es sich hier um Autoren der Extraklasse handelt, die ihr gesamtes Können mit Schwung in die Geschichte werfen. Eine Mischung aus makaber, ekelig (bis zum Heben des Magens), spannend und doch immer an der Grenzer zur Realität. Genau dieser Gedanke verursacht beim Lesen Gänsehautfeeling. Durch die Einschübe von realen Zeitungsmeldung, gewinnt das Buch eine Glaubwürdigkeit, die sehr schwer zu verdrängen ist. Meistens lese ich ein Buch mit dem Hintergedanken: Ist nur ein Buch, die Handlung fiktiv. Doch hier...

Mir fiel es schwer, einen Bezug zu den Protagonisten herzustellen, aber das ist vermutlich in Kurzgeschichten auch nicht gewollt. Auf der einen Seite ist es eben "nur" kurzweilig, aber da der Hintergrund doch ernst zu nehmen ist, ist es auf der anderen Seite erschreckend, brutal und auch abstoßend. Eine makabre Faszination des Grauens, der ich mich nicht erwehren konnte.

Mein Fazit

Nichts für schwache Nerven! Ekelfaktor und Suchtfaktor garantiert!

Persönliche Anmerkung

Als ich die ersten Zeilen des Buches las, die mit einer Vorstellung von Herrn Festa beginnen, war ich verloren. Er schildert sein Erlebnis in dem Lokal zusammen mit seiner Frau dermaßen authentisch, dass es mir vorkam, als säße ich mit ihnen am Tisch. Dies mag daran liegen, dass ich kurzen Mailkontakt mit Herrn Festa hatte und genau diesen persönlichen Schreibstil in dem Vorwort wiederfand. Ein gelungener Auftakt für ein faszinierendes Buch!
 


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