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Oliver Fröhlich, Christian Montillon

Perry Rhodan
Perry Rhodan - Trivid: Die Klon-Verschwörung


 
»Perry Rhodan - Trivid: Die Klon-Verschwörung« (Perry Rhodan) von Oliver Fröhlich, Christian Montillon


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Es ist ein abscheuliches Verbrechen: Eine unbekannte Frau wird entführt und vor der Kamera gequält, dann wird die Aufnahme über Trivid, das dreidimensionale Videosystem, verschickt. Ihr Empfänger: Perry Rhodan. In dem Video stellt der Entführer ein Rätsel und setzt ein Ultimatum: Löst Perry Rhodan die Aufgabe nicht binnen 24 Stunden, stirbt die Frau. Auf der Suche nach Antworten stößt Perry Rhodan auf die toughe Trivid-Künstlerin Lian Taupin. Gemeinsam begeben sie sich auf die Jagd nach dem brutalen Entführer.

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Nachdem ich zuletzt die Dunkelwelt Trilogie aus der Perry Rhodan Reihe gelesen hatte, habe ich mich eigentlich recht zurückhaltend an das vorliegende Buch herangewagt. Die Dunkelwelt Trilogie war zwar nicht schlecht, hat mich aber dennoch nicht unbedingt vom Hocker gehauen. Mein größter Kritikpunkt an der Reihe war der, dass in allen drei Büchern Perry Rhodan als Hauptfigur auftrat und die Handlung auf ihn zugeschnitten war. Und bei Trivid – Die Klonverschwörung ist diese Konstellation ebenso der Fall. Wieder Perry Rhodan im Mittelpunkt, wieder eine auf ihn zugeschnittene Handlung. Aber, ich wurde mehr als angenehm überrascht. Das Buch hat mich in fast allen Belangen gefesselt und sehr gut unterhalten.

Die Story entpuppt sich als Rätselspiel, das unsere beiden Protagonisten Lian Taupin und Perry Rhodan lösen müssen. „Um die Ecke denken“ ist hier gefragt, denn der ganze Fall erscheint erst einmal unlogisch und paradox. Eine erwachsene Frau, mit einer Lebensgeschichte die über 20 Jahre zurückreicht und die dennoch gerade mal 5 Jahre alt sein soll. Wie geht denn so etwas? Aber leider kann man sich als Leser die Antwort schnell selbst zusammenreimen, man muss sich nur den Titel des Buches einmal anschauen: Die Klonverschwörung! Alles klar? Von daher hat sich der Clou der ganzen Geschichte schon vor dem Lesen selbst bereits in Luft aufgelöst. Aber dennoch hat die Geschichte im weiteren Verlauf dadurch nichts von seiner Spannung eingebüßt oder verloren.

Alles beginnt mit einer Trivid-Sendung die ein unbekannter Entführer nur für Perry Rhodan aufgezeichnet hat. Dieser Unbekannte zeigt Perry die Darstellung eines genetischen Kodes und verlangt von ihm herauszufinden, was es damit auf sich hat und wem dieser Code zuzuordnen ist. So macht Perry Rhodan die Bekanntschaft der Trivid Künstlerin Lian Taupin, die „Besitzerin“ des genetischen Kodes und offensichtlich die Schlüsselfigur bei der Lösung der Aufgabe. Der unbekannte Entführer setzt nun alles daran, um Lian in seine Gewalt zu bekommen. Warum wissen weder Perry noch Lian selbst. Was folgt ist eine actionreiche Verfolgungsjagd quer durch das irdische Sonnensystem, denn der Entführer hat nicht nur einen gewieften Auftraggeber und eine skrupellose Helferin, sondern auch zahlreiche Transmitter, durch die er immer wieder dem Zugriff Perrys entkommen kann.

Die Story spielt im Jahr 1513 NGZ, greift aber immer wieder mal rund 13 bis 15 Jahre in der Zeit zurück und erzählt uns so quasi die Vorgeschichte der eigentlichen Geschichte. Das ist sehr gut gemacht und für den Leser durchaus hilfreich. Neben Perry, der hier wirklich erstklassig in Szene gesetzt wird, gibt es noch eine zweite Protagonistin: Lian Taupin. Diese ist in der Tat ein Gewinn für die Geschichte und ihre Art zu denken und zu handeln hat mir sehr gut gefallen. Ungemein sympathisch, spontan, blitzgescheit aber leider auch die tragische Figur in der ganzen Geschichte. Der Hauptgegenspieler der beiden ist Dano Zherkora, ein Entführer und Mörder und gleichzeitig die zweite tragische Figur nach Lian Taupin. Obwohl er großes Unrecht begeht, konnte ich mir einen Hauch von Mitgefühl nicht verkneifen. Er ist kein wirklich schlechter Mensch, sondern ein Opfer der Umstände – und die sind wirklich tragisch.

Während des Lesens habe ich mich oftmals gefragt, ob es nicht einen einfacheren Weg für Zherkora gegeben hätte um den Träger des Kodes zu finden als den mit der Entführung von Neyla Abiola. Genauso schnell wie man jemanden gefunden hat der falsche Identitätsdaten in das Computernetz einspeisen konnte, hätte man doch bestimmt auch jemanden finden können, der sich in die Gendatenbanken einhacken kann um den gewünschten Kode zu finden. Oder man hätte sich ganz einfach an die entsprechenden offiziellen Stellen wenden und dort ganz „normal“ nach Hilfe fragen können. Bei der Notlage die vorgelegen hat, hätte man diese vermutlich sogar bekommen. Da sich die ganze Suche nach dem Genkode aber auf eine zuvor verübte unmoralische und möglicherweise sogar kriminelle Handlung gründet, ist es verständlich warum Dano Zherkoras Auftraggeber lieber nicht auf offizielle Stellen zurückgreifen möchte.

Mich hätte es sehr interessiert zu erfahren, welcher der beiden Autoren für welche Passagen in der Geschichte zuständig war. Da das Buch vor dem Print zuerst in sechs E-Books veröffentlicht wurde liegt es nahe, dass sich Oliver Frölich und Christian Montillon vielleicht abgewechselt haben. Der eine schreibt die e-Books 1, 3 und 5, der andere die e-Books 2, 4 und 6. Möglich wäre es auch, dass sich beide auf verschiedene Handlungsstränge konzentriert haben, denn die Geschichte wird aus der Sicht Perrry Rhodans, Lian Taupins und Dano Zherkoras erzählt. Aber egal wer was geschrieben hat, die Geschichte war einfach klasse und hat mir spannende Lesestunden bereitet. Ein Dank und Lob an beide Autoren.

Fazit
Eine für mich rundherum gelungene Kriminalgeschichte mit zwei mehr als sympathisch auftretenden Handlungsträgern. Die Geschichte ist actionreich und rätselhaft. Mehrmals kam mir der Gedanke, ob ich das Buch nicht auch meiner Frau mal zum Lesen geben könnte. Die hat mit Perry Rhodan zwar nichts am Hut, mag aber Krimis und Thriller. Schön auch, dass man als Leser eigentlich kein Vorwissen benötigt um das Buch verstehen zu können. Wären die bekannten Namen nicht gewesen, hätte die Geschichte auch irgendein SF Krimi sein können. Ich kann Trivid – Die Klonverschwörung unbedingt empfehlen.
 


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