Mara Volkers
Die Braut des Magiers
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»Die Braut des Magiers« von Mara Volkers
Weil ihr Vater, der Kaufmann Otto Güldener, sich in arge finanzielle Schwierigkeiten gebracht hat, bricht die Zukunft seiner Tochter Gisela zusammen. Ihre Verlobung mit dem Sohn eines anderen Handelsherren wird gelöst, ihre Mitgift hat der Vater durchgebracht, um zu retten, was nicht mehr zu retten ist, ihr Ruf ist damit fast schon ruiniert. Als die Familie Güldener endgültig vor dem Abgrund steht, erhält Giselas Vater ein Angebot, dem er sich nicht verweigern kann: Die Hand seiner Tochter gegen eine finanzielle Beteiligung, die sein Geschäft retten würde. Widerwillig stimmt Güldener zu, denn sein geheimnisvoller zukünftiger Schwiegersohn gleicht mehr einem Monster als einen Menschen, und auch Gisela fügt sich, um ihre Familie zu retten. Was beide nicht wissen, ist, dass ihr Gemahl, Meister Alban, sie braucht, um sich und seinen Freund von einem schrecklichen Fluch zu befreien und dass Gisela sich einem gefährlichen, dämonischen Feind stellen muss.
Mara Volkers ist ein weiteres Pseudonym des mehr für seine Historienschinken wie „Die Wanderhure“ bekannten Autorenpaares Iny Lorentz. Bei „Die Braut des Magiers “ wird der historische Roman mit Fantasy-Elementen vermischt, die der Folklore entstammen. Wenn man keine hohen Erwartungen an schriftstellerische Qualität stellt, macht das schreibwütige Ehepaar das durchaus nett, wobei einige Elemente wie z.B. der ewig brünstige Homunkulus dermaßen überzeichnet sind, dass sie unfreiwillig komisch wirken. Die Geschichte als solches hätte auch durchaus Potential, wenn, tja, wenn Mara Volkers aka Iny Lorenz nicht so einen Käse daraus gemacht hätte, bei dem man zwischen genervtem Augenrollen und sich schlapp lachen schwankt. Das Ende ist allerdings nur noch ziemlich dämlich, das war einfach zu viel der rosaroten Bepinselung.
Insgesamt gesehen ist es halbwegs brauchbare Junk-Literatur auf Groschenromanniveau, womit „Die Braut des Magiers“ ideal geeignet ist für einen sonnigen Tag am Strand, eine langweilige Bahnreise, den Besuch beim Zahnarzt oder sonstige Aktivitäten, die keine große Gehirnleistung verlangen. 1 Stern gibt es für das nette Cover, das zwar so überhaupt nicht zum Inhalt und schon gar nicht in die Zeit passt, in der das Drama (oder die Komödie) spielt, aber sicher gut den Romantic-Hype bedient. Den 2. Stern gibt es dafür, dass das Buch so schlecht ist, dass es schon wieder richtig gut ist. Muss sich anscheinend auch gut genug verkauft haben, damit Piper eine Neuauflage gestartet hat. Das muss ich nun nicht wirklich verstehen, aber wer so was mag, mag sicher auch den Rest der Werke von Mara Volkers, auf die ich doch lieber verzichten werde. Schließlich gibt es auch gut geschriebene Bücher, die zu unterhalten wissen.