M. H. Steinmetz
Dreizehn
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»Dreizehn« von M. H. Steinmetz
Eine nie dagewesene Mordserie erschüttert London. Nicht wegen der Vielzahl der Opfer, sondern wegen der ausgefeilten Brutalität. Schnell ist den Ermittlern um Detective Sergeant Ethan Ward vom New Scotland Yard klar, dass sie es hier mit etwas Altem, etwas ganz Altem zu tun haben. Als Beraterin wird ihm die Graphologin Natascha Horvat empfohlen, die sich auf altägyptischer Mythologie und gefährlichen Geisterbeschwörungen spezialisiert hat. Die Spur führt die beiden in die Courtsend Psychiatrie nach Foulness Island. Dorthin, wo das absolut Böse regiert.
Cover und Klapptext verlockten mich zu dem Buch von M.H. Steinmetz. Ich liebe blutige Horrorthriller und freute mich sehr auf diesen. Der Autor vermischt gekonnt eine perfide Mordserie mit altägyptischer Mythologie. Natürlich bedient er sich der klassischen Elemente wie Geister, Flüche und die Urängste der Menschheit, setzt dies aber unter zu Hilfenahme von Stilelementen wie stürmisches Wetter und Versagen der Technik gekonnt in ein schauriges Licht. Mich fesselte das Buch schnell und ich ließ mich gerne von Steinmetz in die Abgründe der menschlichen Psyche entführen. Auf der einen Seite wirkt die Atmosphäre weitläufig und frei, umtost von der grenzenlosen Weite des Meeres und dann wieder beklemmend und beengend, da es keinen Auswegen von der Insel gibt, erst recht keinen Weg aus der ummauerten Irrenanstalt.
Eigentlich ist die Geschichte schnell erzählt: Eine Mordserie erschüttert London und der Spur führt in eine psychiatrische Anstalt, in der ein verrückter Wissenschaftler unaussprechliche Experimente ausführt, natürlich mit dem Ziel, alles besser zu machen. Ich finde, dass es Steinmetz gelungen ist, alle Ängste zusammen zu packen und daraus einen interessanten Thriller zu kreieren. Ohne Probleme konnte ich der Handlung folgen und mich von dieser mitreißen lassen.
Interessant fand ich die beiden unterschiedlichen Erzählstränge. Mal im Hier und Jetzt, mal in der Vergangenheit, um die Gegenwart zu veranschaulichen und zu erklären. In beiden herrscht blutige Gewalt vor, die anschaulich beschrieben wurde. In meinen Augen allerdings eher wie ein notwendiges Übel und nicht ekelig.
M.H. Steinmetzt schreibt zwar über die Dunkelheit, aber mir fehlt die bedrohliche Düsternis; die Schatten, die unter dem Bett und in verborgenen Ecken lauern und mir einen Schauer beim Lesen über den Rücken jagen. Zudem kämpfte ich an einigen Stellen mit seiner saloppen Sprachwahl. Für meinen Geschmack gehören nen oder ner usw statt einen oder einer nicht in ein Buch, auch wenn es in der wörtlichen Rede vorkommt.
Zu den beiden Protagonisten Detective Sergeant Ethan Ward vom New Scotland Yard und der Graphologin Natascha Horvat konnte ich schnell eine Beziehung aufbauen. Ihre Handlungen bauten logisch aufeinander auf, sie wirkten authentisch und sympathisch. Beiden umgibt eine gewisse Dunkelheit, die sich mir erst nach und nach erschloss; hier ein Stückchen, dort eine Bemerkung und schon grübelte ich nicht nur über die Handlung nach, sondern auch über die beiden Charaktere.
Mein Fazit
Spannendes Buch! Althergebrachtes neu entdeckt.