John Flanagan Brotherband 1
Die Bruderschaft von Skandia
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»Die Bruderschaft von Skandia« (Brotherband 1) von John Flanagan
Skandia – das Land der Wikinger – ein Land wahrer Krieger! Im Alter von 16jahren müssen die Jungen sich in Bruderschaften zusammentun und in festgelegten Kämpfen gegeneinander antreten. Nur die beste Bruderschaft wird in den Reihen der Krieger anerkannt werden und dort später Arbeit finden, während die Verlierer weiterhin als Kinder behandelt werden und sich erst beweisen müssen. Hal, der Sohn eines Wikingers und einer befreiten Sklavin, wird hierbei zum Anführer einer Bande von Jungen, die als Außenseiter in ihrer Heimat gelten. Können sie sich mit ihrer Bruderschaft gegen die Anderen behaupten oder werden sie auf ewig die Außenseiter bleiben?
John Flanagan entführt den Leser mit „Brotherband – die Bruderschaft von Skandia“ in die Welt der Wikinger und ihrer Gebräuche. Bereits auf den ersten Seiten lernen wir das Leben der Wikinger kennen und das feste Vertrauen auf die in der Kindheit geschlossenen Freundschaften innerhalb einer Bruderschaft kennen. Hier wird auch der Grundstein für das Schicksal des jungen Hal gelegt. Während sein Vater bei einer Plünderung getötet wird, muss dessen bester Freund Thorn ihm im Sterben das Versprechen geben, auf den Jungen zu achten. Doch da Thorn auf der Rückfahrt mit dem Wolfsschiff bei einem Unfall verkrüppelt wird, verliert er seinen Lebenswillen und sieht sich selbst als unfähig an, dem Kind seines Freundes den rechten Weg zu weisen. So lernt Hal ihn nur als Säufer kennen, der seiner Mutter bei manchen Tätigkeiten zur Hand geht. Als Sohn einer ehemaligen Sklavin hat Hal einen schlechten Stand bei den Nordländern und muss um seine Anerkennung kämpfen. Bis auf einen einzigen Freund, Stig, der für seinen Jähzorn bekannt ist, hat er keinerlei Kontakt zu den anderen Jugendlichen. Zudem hat Hal ein ganz und gar nicht von den Nordländern stammendes Talent: Er ist als Konstrukteur neuer Dinge ein wahres Genie. So schafft er es ein völlig neuartiges Schiff zu bauen: Die Seevogel. Als die Wahl der Bruderschaften ansteht und die Jungen aufgefordert werden, drei Gruppen zu bilden, finden sich nur zwei Bruderschaften zusammen. Die Jungen, die nicht gewählt wurden, bilden unter Hal die dritte Bruderschaft: Die Seevögel. Doch kann ein Haufen von Außenseitern mit den unterschiedlichsten Begabungen sich wirklich zusammenraufen und gegen den vermeintlich besten Nachwuchs der Wikinger bestehen?
Als dann auch noch beim größten Ereignis des Jahres im Leben der Wikinger ihr wichtigstes Relikt gestohlen wird, müssen die Bruderschaften alles geben, um sich zu beweisen.
Meiner Meinung nach bietet „Brotherband – die Bruderschaft von Skandia“ alles was ein gutes Buch ausmacht. Wir haben eine wunderschön gezeichnete Hintergrundgeschichte, einen Hauptcharakter, der zunächst nicht anerkannt wird und einen Haufen Jungs, der sich erstmals zusammenraufen muss um gegen die übermächtig erscheinenden Gegner zu bestehen. Eingebettet ist alles in die Geschichte um Wikinger, aber teilweise hat mich der Schreibstil an „Die kleinen Strolche“ oder ähnliche Geschichten erinnert. Mit viel Witz und Finesse wird der Leser oftmals zum Schmunzeln verleitet und leidet aber ob mancher Ungerechtigkeit auch mit dem Protagonist mit.
Alles in Allem bietet uns John Flanagan mit „Brotherband – die Bruderschaft von Skandia“ den Anfang einer Erzählung um das Volk der Wikinger. Hierbei sollen jedoch Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt und Ideenreichtum auf eine fesselnde Art und Weise dem geneigten Leser näher gebracht werden. Gewürzt ist das alles mit einer gehörigen Portion Spannung, die den nächsten Band der Reihe mit Ungeduld erwarten lässt.