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Isaac Asimov

Roboter und Foundation - der Zyklus 2
Geliebter Roboter - Erzählungen

  • Autor:Isaac Asimov
  • Titel: Geliebter Roboter - Erzählungen
  • Serie:Roboter und Foundation - der Zyklus 2
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:11 Januar 2016
  • Preis:7,99 EUR

 
»Geliebter Roboter - Erzählungen« (Roboter und Foundation - der Zyklus 2) von Isaac Asimov


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(5)

 
 
Geliebter Roboter enthält zwölf Erzählungen des Autors Isaac Asimov aus seiner Schaffenszeit von 1951 bis 1956. Keine der Geschichten hat bisher an Aktualität verloren. Sie sind zeitlos, spannend, berührend und regen zum nachdenken an. Viele Probleme, die Asimov hier anspricht sind auch heute noch aktuell, viele seiner erdachten Zukunftsszenarien sind in ähnlicher Weise Wirklichkeit geworden.

Der Band umfasst die Geschichten:

Das Chronoskop von 1956. Der Originaltitel, the dead past, passt wesentlich besser zu der Geschichte über einen Wissenschaftler, der unbedingt beweisen möchte, dass die Karthager besser waren als ihr Ruf und sie einer Rufmordkampagne der Römer und Griechen zum Opfer gefallen sind. In seinem Wahn begibt sich der Wissenschaftler auf verbotene Pfade.

Wahltag im Jahr 2008 von 1955 (franchise)
Der größte und beste Computer der Menschheit Namens Multivac kann alles vorausberechnen. Es braucht nur noch den menschlichen Faktor, um den Wahltag zu beenden. So weit ist es in unserer Gegenwart zwar noch nicht, aber das Szenario ist durchaus erschreckend. Dem Menschen wird die Verantwortung für jede wichtige Entscheidung abgenommen, Computer können jede Wahrscheinlichkeit vorausberechnen und alle Eventualitäten mit einkalkulieren.

Das verschlossene Zimmer von 1956 (the brazen lockes room)
Isidore Weltsy geht einen Pakt mit dem Teufel ein und bekommt dafür zehn Jahre lang ein sorgenfreies und zufriedenes Leben, in dem sich alle seine Wünsche unauffällig erfüllen. Als der Tag der Abrechnung kommt, muss er sich etwas einfallen lassen, um den Vertrag zu umgehen.
Die ist keine typische SF Geschichte, zeigt aber die Bandbreite des Autors und seine humorvolle Seite

Sternstunde in Twin Gulch von 1956 (the watery pace)
Hier sieht man, welche Auswirkungen es haben kann, wenn man schlechte Laune hat und nicht richtig zuhört, wenn plötzlich zwei Fremde in einer Kleinstadt erscheinen.
Hier spielt der Faktor Mensch eine große Rolle. Wir alle haben schlechte Tage und keine Lust und Geduld uns mit ungebetenen Kunden oder Besuchern herumzuärgern. Doch das hat sicherlich nicht solche Auswirkungen wie in dieser Kurzgeschichte.

Die Nachricht von 1956 (the message)
Dies ist eine Story über einen Zeitbeobachter, der ein winziges Detail in der Geschichte verändert. Hier beweist Asimov, wie viel er auf 2,5 Seiten auszudrücken vermag. Wahrlich beeindruckend.

Geliebter Roboter von 1951 (satisfaction guaranteed)
Diese Erzählung ist die Titelstory der Ausgabe und für mich die emotionalste und berührenste Geschichte der Anthologie. Hier erscheint auch wieder Dr. Susan Calvin, die das Modell TN3, genannt, Tony, für einen Praxistest zur Verfügung stellt. Dieser Test übertrifft alle Erwartungen.

Höllenfeuer von 1956 (hell fire)
Einige Wissenschaftler und Forscher schauen sich einen Superzeitlupenfilm über eine Atombombenexplosion an. Doch sie sehen etwas anderes als erwartet. Diese Erzählung ist sogar noch etwas kürzer als 2,5 Seiten, beeindruckt aber mit ihrer Aussagekraft.

Die Posaune des Jüngsten Gerichts von 1955 (the last trump)
Es ist der Tag des Jüngsten Gerichts, die Toten erheben sich aus ihren Gräbern. Erzengel Etheriel tritt als Anwalt der Menschheit auf und bringt Gott mit einer kniffeligen Frage aus dem Konzept.
Auch diese Geschichte zeigt uns den Augen zwinkernden Humor, über den Isaac Asimov verfügt.

Die Schule von 1954 (the fun they had)
Auch hier passt der Originaltitel wesentlich besser zu der Geschichte über zwei Kinder, die entdecken, wie es in der Vergangenheit in einer Schule zugegangen ist. Als es noch Bücher gab und menschliche Lehrer ihr Wissen weiter vermittelten.
Weit sind wir von diesem Szenario nicht mehr entfernt. Eine Welt, in der schon dreijährige Kleinkinder über einen PC verfügen und sich Lernprogramme auf Englisch anhören, viele Jugendliche nicht mehr richtig lesen können und kein Interesse mehr an Büchern haben. Eine welt, in der Laptops, Tablets und Iphones das Leben bestimmen.

Der Witzbold von 1956 (the jokester)
Multivac kann die Probleme der Menschheit nur lösen, wenn er die richtigen Fragen gestellt bekommt. Doch wie findet man die wichtigen und bedeutenden Fragen. Wo kommen die Witze her? ist diese Frage von Bedeutung?
Diese Geschichte nimmt eine überraschende Wendung. Wieder dreht sich die Handlung um Multivac, dem bedeutendsten Computer der Menschheit.

Der Märchenerzähler von 1956 (someday)
Der Märchenerzähler ist ein kleines Computergerät, das den Kindern Märchen erzählt. Das Gerät, welches Niccolo besitzt ist schon sehr alt und erzählt von Dingen, die heute niemand mehr kennt. Kühe, Pferde, Zauberer und ähnliches. Als Niccolos Freund Paul den Computer verbessern und modernisieren möchte, geschieht etwas unvorhergesehenes.
Diese Erzählung gefällt mir nach geliebter Roboter am besten. Auf wenigen kurzen Seiten packt der Autor eine Bandbreite von Gefühlen und wartet mit einer überraschenden Wendung auf.

Der Träumer von 1955 (dreaming is a private thing)
Ein Unternehmen bietet Träume aus der Konserve an, da den Menschen die Fantasie verloren geht. Hoffen wir, dass es nie soweit kommt.

Die Themen sind sehr vielfältig und handeln von kleinen alltäglichen Dingen bis hin zu Problemen, die die Welt bewegen. Der Autor scheint über einen unerschöpflichen Vorrat an Ideen zu verfügen und hat viele Dinge vorausgesehen, die heute völlig normal erscheinen. Seine Produktivität scheint unerschöpflich zu sein und wurde nur durch seinen Tod 1992 gestoppt. Doch viele junge Autoren halten seine Visionen in Ehren und berufen sich auf die drei der Gesetze der Robotik. Es im Laufe der Zeit wurde das vierte bzw. nullte Gesetz hinzugefügt, erstaunlicherweise von einem Robot.

Fazit:
Dieser Autor gehört in die hall of fame der SF. Zeitlos gut



 


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