Dean Koontz
Das Nachthaus
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»Das Nachthaus« von Dean Koontz
Im Jahr 1897 verschwindet die Familie Pendleton aus ihrem Herrenhaus, der Familienvater taucht wenige Tage später wieder auf, von seiner Frau und den Kindern fehlt jede Spur. Im Jahr 1935 geschieht dort den neuen Bewohnern wieder ein grausiges Unglück: Die komplette Familie und ihre Hausangestellten werden ermordet aufgefunden, angeblich erschossen vom Butler. 1973 wird das Haus umgebaut in einen Wohnkomplex und wieder verschwindet ein Mensch spurlos: Dieses Mal einer der Handwerker.
38 Jahre später, im Jahr 2011: Das „Pendleton“, ein exklusives Wohnhaus, wird von seltsamen Erdbeben erschüttert. Die Bewohner haben seltsame Erscheinungen, längst totgeglaubte Menschen wandeln durch das Haus, Schatten geistern umher und immer wieder ändert sich das Erscheinungsbild des Hauses. Einige der Mieter haben sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen, um das Grauen nicht alleine erleben zu müssen und dessen Hintergrund zu erforschen. In einem Zeitsprung gefangen müssen sie um ihr Überleben kämpfen. Und es ist nicht sicher, ob es Überlebende geben wird, die in ihre eigene Zeit zurückkehren können.
Die Vorkommnisse im Pendleton werden abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Bewohner geschildert: Das Erleben der ersten leichten Beben, blaue Lichtblitze, grausige Erscheinungen – bis hin zu dem Wissen, dass etwas Gefährliches nach ihren Leben trachtet. Diese Schilderungen werden nur unterbrochen von Erzählungen des „Zeugen“, eines stillen Beobachters und von einer Wesenheit, die sich „Das Eine“ nennt. Die Erlebnisse der einzelnen Personen ähneln sich und wiederholen sich zu sehr, um eine Spannung aufzubauen.
Leider plätschert die komplette Story ohne besondere Höhen und Tiefen, zumindest keine unvorhersehbaren, vor sich hin – auch einen wirklichen Showdown gibt es nicht. Die Auflösung des Ganzen war zwar unerwartet, aber meines Erachtens völlig an den Haaren herbei gezogen. Zumal das Ende eher an einen Science Fiction- als an einen Horrorroman erinnerte. Zumal man durch Hinweise auf alte Sagen anderes erwartete. Auch die Charaktere waren flach und haben während der 592 Seiten keinerlei Tiefe erhalten. Ich konnte weder Sympathien noch Antipathien aufbauen, noch mit ihnen mitfiebern. Wieder einer umgekommen? So what – da rennen noch genug Bewohner rum.
Fazit: Leider vertane Zeit. Der Klappentext klang sehr vielversprechend – aber namenloses Grauen konnte ich in dem kompletten Buch nicht entdecken. Auch die Aneinanderreihung von Geschehnissen mit kruder Auflösung konnte mich nicht überzeugen. Daher kann ich Herrn Koontz, obwohl er zu meinen Lieblingsautoren zählt, für dieses Werk nur 2 Sterne vergeben.