Cassandra Clare Magisterium 1
Der Weg ins Labyrinth
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»Der Weg ins Labyrinth« (Magisterium 1) von Cassandra Clare
Für den zwölfjährigen Callum Hunt ändert sich sein Leben, als er die Einladung zur Aufnahmeprüfung das Magisteriums erhält. Von der Magierschule hat er von seinem Vater Alastair schon einiges gehört, allerdings nichts Gutes. Die Lehrer scheren sich nicht um die Schüler, es macht ihnen nichts aus, wenn sie sterben. Außerdem ist Magie nichts Gutes. Er verspricht seinem Vater, bei der Prüfung alles falsch zu machen, was nur geht, damit er nicht aufgenommen wird. Doch die Anstrengung ist umsonst – er wird sogar von Master Rufus, dem mächtigsten der Lehrer als Lehrling erwählt. Trotzig schmiedet er Fluchtpläne und will sich nicht eingestehen, dass es ihm in der Schule eigentlich doch ganz gut gefällt. Aber was würde Alastair dazu sagen, dass er bleiben will? Und was meinte sein Vater damit, dass er – Callum – nicht weiß, was er ist?
Kein Harry Potter-Fan kommt umhin, bei „Magisterium“ Vergleiche zum berühmten Zauberlehrling und seinen Gefährten zu ziehen: 12jährige Jungen und Mädchen bekommen die Chance, eine Magierschule zu besuchen. Diese liegt abgeschieden von anderen Städten, die Schüler werden in Gruppen aufgeteilt, leben und lernen gemeinsam und verlassen die Schule, um in den Ferien nach Hause zu fahren. Und im ersten Vergleich schneidet Magisterium schlecht ab. Anders als bei Harry Potter ist die magische Welt nicht so detailreich ausgearbeitet und es gibt (noch) nicht so viele faszinierende magische Wesen.
Aber: Lässt man die Vergleiche außer Acht und liest das Buch ohne vorgefasste Meinung, macht es richtig Spaß, Neues zu entdecken. Verzauberte Höhlen, in denen die Schüler ihren Unterricht erhalten und leben; Flechten, die nach Pizza oder Gyros schmecken, unterirdische Flüsse, Elementarier, Chaosbesessene Menschen und Tiere … Gemeinsam mit Callum entdeckt man diese neue Welt.
Callum ist eher der Antiheld: In der Schule war er immer eher ein Außenseiter und wenig beliebt, wegen seinem lahmen Bein wurde er oft gehänselt. Auch in der neuen Schule macht er sich nicht gleich Freunde, ganz im Gegenteil. Es ist schön zu lesen, wie er sich nach und nach wandelt. Er wird zugänglicher und offener, findet in seinen beiden Mitschülern Aaron und Tamara wirkliche Freunde, auch mit den anderen Schülern kommt er – bis auf kleinere Eifersüchteleien – gut zurecht. Auch ist er kein schlechter Magier. Und als er sich erst mal eingesteht, dass ihm die Schule gefällt, macht er richtige Fortschritte.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen lässt sich angenehm lesen. Anschaulich wird das Magisterium beschrieben, die Charaktere erwachen zum Leben und man kann stellenweise auch die Langeweile spüren, die die drei Freunde bei ihrer ersten Aufgabe ertragen müssen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz: Call hat eine recht spitze Zunge und ein Talent, ins Fettnäpfchen zu treten, so dass manche Dialoge richtig Spaß machen. Auch die anderen Schüler sind lebendig gezeichnet, entwickeln sich weiter und sorgen für Überraschungen.
Fazit:
„Magisterium“ ist der Auftakt zu einer vielversprechenden neue Reihe, auf deren zweiten Band ich mich (obwohl bekennender Potter-Fan) schon jetzt freue. Das Buch ist nicht nur für Jugendliche geeignet, auch erwachsene Leser werden damit ihren Spaß haben.