Carina Bargmann
Sayuri
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»Sayuri« von Carina Bargmann
Eine Stadt in der Wüste.
Ein Fluss gespeist durch die Kraft eines Menschen.
Eine Gabe und gleichzeitig ein Fluch?
In der Kaiserstadt fällt der Pegel des Flusses Shanu, der die Menschen dort am Leben hält. Die Gründe hierfür sind nur dem Königshaus bekannt und werden nur bruchstückhaft an das Volk weitergegeben. Die Bürger leben in Bezirken und je weiter man vom Kern entfernt wohnt um so härter trifft einen die Wassereinteilung. Kann die Ursache für den Abfall behoben werden oder sind die Menschen zum Tode verurteilt?
Carina Bargmann präsentiert uns mit Sayuri einen tiefgängigen Fantasyroman, der mit so mancher Finesse zu überzeugen versteht. Wir lernen das Waisenmädchen Sayuri kennen, welches nicht in der Lage ist zu sprechen, jedoch viele Freunde unter den Jugendlichen der verschiedenen Bezirke hat und allein den Laden ihrer Mutter führt. Dann ist da noch Maje, ein Straßenmädchen aus dem äußersten Randbezirk, das ihr Leben lang um alles kämpfen musste. Sie ist mit Sayuri befreundet und wird von den neuen Beschlüssen des Königshauses am Härtesten getroffen, denn ihr Bezirk erhält fast kein Wasser mehr. So beschließt sie mit ihrem Bruder in den Wasserspeicher einzubrechen und die Schleusen zu öffnen. Bei dieser nächtlichen Aktion trifft sie jedoch auf einen Soldaten, den sie schwer verwundet und der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht.
Kitoshi ist der Erbprinz des Königshauses und sich seiner Rolle als gesetzter Nachfolger des Kaisers sehr wohl bewußt. Jedoch ist er der Sohn des Bruders des Kaisers, da dieser keine leiblichen Erben hervorgebracht hat. Als nun der Wasserstand zu sinken beginnt und die Macht seines Onkels schwindet, beginnt Kioshi die Worte des Kaiserbruders zu hinterfragen und dessen Anordnungen zu umgehen. Im gemeinen Volk erhofft er sich die Antwort auf die aktuellen Probleme zu finden, als der Vertreter des Kaisers auf ein Mal die Ursache bei den 16jährigen Kindern der Stadt gefunden zu haben glaubt und diese alle aus der Stadt verbannen lassen will - hinein in den so gut wie sicheren Tod.
Auf der eben erläuterten Grundstory aufbauend, wird der Leser viele verschiedene interessante Charaktere des Buches kennenlernen, unter anderem eine männliche Halbchimäre, Chimären an sich, Zentauren und viele exotische und fantastische Geschöpfe mit den unterschiedlichsten Intentionen und Ansichten. Ein Hauptcharakteristika der Geschichte ist jedoch das finden von Vertrauen und Freundschaften bis hin zu Liebe und die Aussage, dass man ohne Verluste keinen Gewinn machen kann, was mich persönlich am Ende sehr traurig gemacht hat. Zu dem Buch insgesamt kann ich nur sagen, dass es endlich wieder eine Geschichte war, die mich von Anbeginn bis Ende gefesselt hat und durch seine tiefgründigen Charaktere und mit Vielschichtigkeit glänzt.
Alles in Allem schafft Carina Bargmann mit Sayuri einen Fantasyroman, der eine tiefgründige Geschichte mit viel Lebensweisheit kombiniert und durch Kreativität und Charisma zu fesseln versteht. Ein Buch, das ich jedem Fantasylester nur empfehlen kann.