Brett McBean
Das Motel
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»Das Motel« von Brett McBean
Brett McBeans Debut "Das Motel", das bereits 2003 unter dem Originaltitel „The Last Motel“ im Verlag Biting Dog Puplications erschienen ist schien laut Klappentext genau das richtige Buch für mich zu sein. Bereits bei Festa erschienen Die Mutter und Die Bestien.
Klappentext:
Ein Ehepaar … zwei Ganoven … ein junger Mann … ein perverser Serienmörder …. Sie sind Fremde. Sie haben sich nie zuvor gesehen. Doch in einer Nacht des Grauens werden ihre Schicksale für ewig miteinander verflochten.
Und jetzt wollen alle nur noch eines: die Nacht im Logdepole Pine Motel irgendwie überleben….
Es ist Halloween und Eddy und Al sind zusammen unterwegs. Sie klauen ein Auto, so wie schon öfter zuvor. Kurz darauf öffnen sie den Kofferraum und entdecken darin eine Leiche. Total konfus fahren sie weiter Richtung Berge, die Leiche muss weg und die Polizei scheint den beiden keine Option zu sein. Die beiden checken im Motel ein.
Auch Morrie und Judy sind auf der Flucht. Wegen eines Missverständnisses hat Morrie einen jungen Mann erschossen. Da das Wetter immer schlechter wird halten auch die beiden bei dem Motel an.
Und da ist da noch Wayne, dieser reist mit seinem „Sohn“ und bucht eine Hütte mit zwei Einzelbetten.
Madge die Motelbesitzerin ahnt, dass es eine dieser Nächte ist, in der sie keinen Schlaf findet…..
Brett McBean springt immer wieder in der Zeit zurück und der Leser erfährt einiges über die Protagonisten. Die einen sind einem eigentlich recht sympathisch, die anderen kann man auf Anhieb nicht leiden. Doch im Laufe der Geschichte ändern sich diese Sympathien auch wieder.
Wer einen empfindlichen Magen hat, bekommt beim Lesen wahrscheinlich Probleme. McBean beschreibt sehr anschaulich und mit vielen Details zu welchen Grausamkeiten Menschen doch fähig sind. Ich bin nicht so zimperlich, aber auch ich hatte zwischendurch zu kämpfen. Stellenweise musste ich das Buch mal kurz weg legen, weil mich der Ekel gepeitscht hat, allerdings ist es wie bei einem Horrorfilm, man linst doch zwischen den Fingern oder hinter dem Kissen hervor, da man unbedingt wissen will wie es weiter geht.
Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen, den Schreibstil empfand ich als angenehm. Die Personen sind gut gezeichnet und haben auch eine gewisse Tiefe. Die Freundschaft zwischen Eddy und Al zum Beispiel wurde sehr glaubhaft geschildert, ich hatte die zwei Kumpels beim Lesen direkt vor Augen.
Vieles was passiert ist vorhersehbar, anderes teilweise wieder relativ unwahrscheinlich, dennoch hatte ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, auch wenn man vieles ahnt, Brett McBean schreibt so spannend, dass man immer weiter lesen möchte.
Einziger Minuspunkt meiner Meinung nach waren die vielen teilweise nicht mal zur Handlung beitragenden pornographischen Szenen, auf die hätte der Autor gerne verzichten können. Ich bin sicher nicht prüde, aber ich brauche auch keine genaue Beschreibung davon was irgendwer mit wem auch immer treibt. Zumal wie gesagt, die meisten Szenen nicht unbedingt was mit der Handlung zu tun hatten, oder aber deutlich weniger anschaulich hätten beschrieben werden können. Mag sein, dass so mach einer daran Gefallen findet, mir jedoch war das zu viel.
Ein durchaus gelungenes Debut, mit kleineren Schwächen aber einem deutlichen Potenzial nach oben.
Wer einen stabilen Magen hat und mit recht detaillierten blutigen Szenen klar kommt, bekommt mit Das Motel eine spannende und gutgeschriebene Geschichte serviert.