Amanda Carlson Fantasy
Vollmondfieber
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»Vollmondfieber« (Fantasy) von Amanda Carlson
Eine Welt in der Werwölfe und andere Fantasywesen neben den Menschen existieren, ohne das diese es ahnen. Sie leben mitten unter ihnen. Doch unter den Werwölfen gibt es nur männliche Wölfe. Allerdings besagt eine Prophezeiung deren Untergang, wenn ihnen ein weiblicher Wolf geboren wird und diese Prophezeiung scheint sich nun zu erfüllen: Jessica ist die Tochter des Anführers eines Wolfsclans. Bisher schien sie keine Bedrohung zu sein, da sie sich auch mit über 20 Jahren noch nicht verwandelt hatte und vom Rudel entfernt lebt. Doch auf ein Mal setzt die Verwandlung ein und nichts ist mehr wie es ein Mal war. Wird das Rudel sie akzeptieren oder auf Grund der Prophezeiung sich gegen sie wenden? Doch nicht nur Werwölfe haben interesse an Jess. Auch Vampire und deren Söldner sind aus ganz eigenen Motiven hinter der attraktiven Dedektivin her.
Amanda Carlson präsentiert uns mit Vollmondfieber den ersten Band einer Reihe, der sich um die junge Jessica dreht und der Tatsache, das sie der einzig existierende weibliche Werwolf ist!
Sie schreibt auf eindrucksvolle und gefühlsbetonte Weise, wie Jessicas Leben sich von einem Moment auf den Anderen komplett verändert und die Protagonistin dies alles wahrnimmt. Wir werden in ein starres Gefüge aus Rudelregeln entführt, was durch Jessica ins Wanken gerät und durch ihren Vater - den Anführer des ansässigen Wolfsrudels - stabilisiert wird. Doch innerhalb des Rudels gibt es einige Wölfe, die an die alte Prophezeiung glauben, das das erscheinen einer Werwölfin ihren Untergang bedeutet und versuchen gegen Jessica zu agieren. Doch nicht nur das... ein Krieg zwischen zwei Rudeln steht bevor und eine Werkatze ist auf Jessica angesetzt, die jedoch bald erkennen wird, das ganz andere Bande ihn mit der Werwölfin verbinden. Auch die Vampire der gegend sind hinter Jessica her. Wieso dem so ist, muss jedoch erst noch ergründet werden. Wir bekommen auf jeden Fall ein actiongeladenes, gefühlsbetontes Fantasyerlebnis geboten.
Zu den Charakteren ist folgendes zu sagen:
Jessica ist als Detektivin mit ihrem Werfuchskumpel aus Polizeizeiten selbstständig. Sie ist eine Person, die sehr überlegt handelt, allerdings ein ausgeprägtes Selbstbewustsein hat und sich selbst gut kontrolliern kann. Als ihre Verwandlung jedoch einsetzt und ihre innere Wölfin erwacht, muss sie erst lernen in Einheit mit dieser zu kämpfen, was sich als eindeutig schwieriges Unterfangen erweist.
Nick , ihr Werfuchsfreund, ist immer sehr hilfsbereit und geht freundlich auf Jessica ein. Er unterstützt sie in jeder Lebenslage und ist ein sehr ausgeglichener Charakter.
Rourke , ein Werkatzensöldner, hat sich einen furchterregenden Ruf in der Welt der andersartigen Wesen aufgebaut. Als er mit Jessica aufeinandertrifft, stellt sich jedoch heraus, dass er neben der harten und rauen Schale noch einen weichen und ehrenvollen Kern besitzt, den Jessica zu wecken vermag.
Selene , die Hexenmeisterin überhaupt, hat einen eindeutig schlechten Charakter, der sich in dem Hass oder aber auch der Eifersucht wiederspiegelt. Rourke gehört ihrer Meinung nach ihr und für seine Verfehlungen muss er büßen.
Eudoxia ist die Herrin der Vampire und auch sie hegt ihre ganz eigenen Pläne mit Jessica. Geschickt fädelt sie ein Komplott ein, welches die Werwölfin zu einem Handel mit der Vampirfürstin verfplichten soll.
Besonders schön an diesem Fantasyroman ist die Ausdrucksweise der Autorin. Sie schafft es spannende Elemente mit einfühlsamen Szenen zu vermischen und auf eine ganz eigene Art die Kommunikation zwischen Jessicas menschlicher Seite und der Werwöflin in ihr zu gestalten. So hält der Mensch mit seinem inneren Wolf zwiesprache und man kann sich bildlich vorstellen, wie in dem inneren der Frau die Wölfin fühlt und agieren will und wie zwei verschiedene Willen in einem Körper aufeinandertreffen und einen Weg der Koeexistenz versuchen einzuschlagen. Die unterschiedlichen Kräfte, die Jessica dadurch erzielt, werden dadurch verständlich erklärt und machen ihren ganz eigenen Reiz aus.
Alles in Allem bekommt der Leser von "Vollmondfieber" von Amanda Carlson einen ersten Band einer Fantasyreihe kredenzt, der es mit viel Einfühlungsvermögen, schön beschriebenen Kommunikationszenen zwischen dem menschlichen Teil eines Werwesens und dem tierischen Part und actiongeladenen Szenen schafft, einen gut ausgewogenen Spannungsbogen aufzubauen, der einen bis zum Schluss das Buch nicht aus der Hand legen lässt und Lust auf mehr macht.