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Tom Hillenbrand

Hologrammatica: Thriller

  • Autor:Tom Hillenbrand
  • Titel: Hologrammatica: Thriller
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:KiWi-Taschenbuch
  • Datum:15 Februar 2018
  • Preis:12,00 EUR

 
»Hologrammatica: Thriller« von Tom Hillenbrand


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Als der Quästor Galahad Singh den Auftrag erhält, die Programmiererin Juliette Perrotte zu finden, ahnt er nicht, in was für eine Gefahr er sich begibt. Je tiefer der passionierte Kopfgeldjäger gräbt, desto mehr Geheimnis deckt er auf. Denn in einer Welt, in der alles auf Lug und Trug basiert, ist einfach nichts so, wie es auf den ersten Blick aussieht: Weder die Personen, noch der eigentliche Grund seiner Suche. Wie ein blanko Puzzle, dass erst einen Sinn ergibt, wenn auch das letzte Teilchen an seinem Platz gelandet ist.

Das Cover besteht aus schwarz/weißen Rechtecken, die auf mich unruhig wirken, wenn ich zu lange darauf starre. Ich finde es gut zum Inhalt des Buches gewählt, da ich stets geneigt war, mehr in diesem Bild zu sehen, als wirklich da war, bzw. etwas zu suchen, was eigentlich nicht zu sehen ist; quasi hinter die Fassade zu blicken.

Voller Spannung und Neugierde blickte ich auf Tom Hillenbrands neustes Werk. Seine bisher erschienen Koch-Bücher habe ich verschlungen und Drohnenland ebenso. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, hat der Autor mich nicht enttäuscht! Ganz im Gegenteil trifft er mal wieder den Zahn der Zeit und ist brandaktuell. Vielleicht sogar seiner Zeit ein wenig voraus. Hillenbrand schildert in einem technisch versierten Ton die Möglichkeiten, die die Welt einem bietet, wenn die Technik die Oberhand gewinnt. Anfangs fand ich die Vorstellung schön und spannend, dass man unter zu Hilfenahme von optischen Geräten, z.B. eine Hauswand auf hübschen kann; Sie erscheint nicht mehr einfach weiß, sondern mit Verzierungen oder jeden Tag in einer anderen Form und Farbe. Und was bei Gebäuden funktioniert, ist bei Bekleidung längst Standard. Der äußere Schein gewinnt immer mehr an Bedeutung, während das wahre Selbst verkümmert.
Doch nicht nur das Materielle verändert sich, auch die Natur. Aufgrund der Technik und der immensen Überbevölkerung ist die Klimaerwärmung nicht mehr aufzuhalten, viele Teile der Welt überflutet und eine horrende Bevölkerungswanderung hat eingesetzt. Plötzlich sind die Traumziele Grönland, England und Kanada, während Spanien und Afrika unbewohnbar sind wegen der Hitze.
In dieser schnelllebigen Zeit ist es eigentlich kein Wunder, dass ein Mensch verschwindet. Oder eben doch, denn alles wird aufgezeichnet und überwacht. Auch wenn die Speicherung der Daten - eigentlich - verboten ist. Doch wer gibt dies schon zu. Selten sind die Quästoren, wenn auch nicht ausgestorben. Einer der Besten ist Galahad Singh. Gerade weil auch er das Geheimnis um seine Identität hütet, weiß er, wie man Menschen aufspürt, die nicht gefunden werden wollen. Doch bei Juliette Perrotte liegt der Fall anders. Ganz anders, denn die Programmiererin ist nicht verschwunden, sondern wurde entführt. Und je näher Galahad der Wahrheit kommt, desto mehr muss auch er um sein Leben fürchten. Dies alles schildert Hillenbrand in einer ausgewogenen Mischung aus Spannung und technischer Erzählkunst, die mich zum Nachdenken anregte und stellenweise die Luft anhalten ließ. Ich fand es schön, dass meine Gedanken nicht der Handlung vorgegriffen haben, sondern ich mich ganz dem Buch widmen konnte, ohne abzuschweifen. Kurz, der Autor hatte meine ungeteilte Aufmerksamkeit.

Die Charaktere sind durchgehend authentisch, lebensnah und fesselnd. Im Mittelpunkt stehen der Kopfgeldjäger Galahad Singh und die Programmiererin Juliette Perrotte. Beide sind auf den ersten Blick normale Menschen, die ihren Freundeskreis pflegen, ihrem Beruf nachgehen und diversen Hobbies frönen. Doch in Wahrheit sind sie die Sprösslinge der einflussreichsten Menschen der Welt und versuchen dies zu verdrängen. Erfolgreich bis zu einem gewissen Punkt. Doch irgendwann lässt sich die Wahrheit einfach nicht mehr verbergen oder verleugnen. Beide tragen schwer an dieser und ich fand die innere Zerrissenheit tiefgehend beschrieben, so dass ich mich ohne Probleme in sie hineinversetzen konnte. Eine Veränderung durch die Geschehnisse konnte ich nicht an den beiden beobachten, sondern eher, dass die inneren Werte, die sie hatten, sich noch vertieft haben. Sie waren mir sympathisch und ich begleitete sie gerne auf ihrem Weg.

Mein Fazit

Ich bin süchtig nach den Büchern von Tom Hillenbrand! Sie sind modern, spannend, thematisch abwechslungsreich und einfach toll geschrieben.
 


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