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Jay Kristoff, Amie Kaufman

Aurora Rising 2
Aurora entflammt

  • Autor:Jay Kristoff, Amie Kaufman
  • Titel: Aurora entflammt
  • Serie:Aurora Rising 2
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Fischer Sauerländer
  • Datum:26 Januar 2022
  • Preis:15 EUR

 
»Aurora entflammt« (Aurora Rising 2) von Jay Kristoff, Amie Kaufman


Besprochen von:
 
Detlef V.
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Tyler und sein Squad 312 sind zurück, und dieses Mal sind sie auf der Flucht vor so ziemlich jedem in der Galaxie. Nachdem sie in galaktisches Sperrgebiet eingedrungen sind, ist auf sie ein Kopfgeld ausgesetzt. Ihre Hauptaufgabe besteht aber nicht nur darin, sich selbst zu retten, sondern auch ihre blinde Passagierin Aurora.  Und die Zeit drängt. Denn wenn Aurora nicht lernt, ihre Kräfte als Trigger zu beherrschen, wird der Squad 312 und alle seine Bewunderer toter sein  als der große Ultrasaurier von Abraxis IV ...  
Schockierende Enthüllungen, Banküberfälle, mysteriöse Geschenke, unangemessen enge Bodysuits und ein episches Feuergefecht werden über das Schicksal der unvergesslichsten Held*innen der Aurora-Legion entscheiden – und vielleicht auch über den Rest der Galaxie.

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Wie heißt es doch immer so schön? Band 2 beginnt da, wo der erste Band aufgehört hat. Nun, wie sollte es auch anders sein, wenn die Reihe aufeinander aufbaut. Auch wenn das bei anderen Serien vielleicht nicht immer zwingend der Fall ist, aber hier trifft diese bombastische Erkenntnis auf jeden Fall zu. Die Geschichte von Tyler Jones und seiner Squad 312, pardon, seiner Gruppe Gesetzloser, geht also in die zweite Runde. Und die konnte mich nicht nur ausgesprochen gut unterhalten, sondern bringt auch endlich Licht in das Dunkel rund um Aurora.

Tyler und Co lernen Kals Schwester Saedii kennen, die nicht nur ausgesprochen umwerfend gut aussieht, sondern auch sprichwörtlich über Leichen geht, müssen in einer Raumschlacht ums Überleben kämpfen und machen sich auf die Suche nach der Waffe der Eshvaren. Nun, zumindest die, die bis dahin nicht von den Autoren aus dem Spiel genommen wurden. Ach ja, und der Obersyldrathi Archont Caersan macht sich unterdessen an Bord eines unglaublich riesigen Raumschiffs (das von Aurora verzweifelt gesucht wurde) auf nach Terra, um die Heimatsonne der Menschheit zu vernichten. Allerdings sind die Menschen und ihre Verbündeten nicht von dem Plan begeistert und es kommt zu einer unglaublichen Raumschlacht zwischen den Syldrathi und den Menschen, samt ihren Verbündeten aus dem Volk der Betrasker.

Die Ereignisse überschlagen sich geradezu und eine unglaubliche Enthüllung nach der anderen wird aufgedeckt. Als Leser kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Das liest sich für mich wirklich spannend und actionreich. Das phantastischste aber ist etwas völlig anderes. Irgendwie scheint die Zukunft Einfluss auf die Vergangenheit zu nehmen, irgendeine Macht im Hintergrund spinnt offensichtlich ihre Fäden. Die Geschehnisse deuten sich so, als hätten sie bereits schon einmal stattgefunden, wären dann zeitlich wieder zurückgesetzt worden nur um dann noch einmal von vorne neu zu beginnen. Tyler und Co erleben sie praktisch erneut und scheinen in einer Art Zeitschleife zu hängen. Sehr ominös, aber es läd halt zu wilden Vermutungen und Spekulationen ein wer diesen Zeitsprung zurück initiert haben könnte. Das ist wirklich gut von den Autoren umgesetzt (vielleicht interpretiere ich aber auch nur zu viel hinein).

Das Sprichwort: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, trifft hier voll zu. Bemerkenswert mit welcher Einfachheit und Zielstrebigkeit die Ra'haam Menschen und Syldrathi gegeneinander aufhetzen. Sie müssen nur den Startschuss geben und der Rest wird von allen Protagonisten selbst erledigt. Allerdings will mir einfach kein Grund einfallen, warum die Eshvaren mit ihrem Wissen um die Bedrohung nicht an die Öffentlichkeit gehen, sondern im Verborgenen ihren sogenannten Trigger ausbilden. Warum schreien sie es nicht vielmehr in die Galaxis hinaus? Auf diese Art und Weise wäre die Bekämpfung des Feindes wesentlich effektiver. Sie hätten nichts dabei zu verlieren und die Galaxis hätte so viel zu gewinnen (Ein kleiner Schritt für die Eshvaren, aber ein großer Schritt für die Galaxis, würde vermutlich Neil Armstrong dazu sagen, wenn er denn noch leben würde).

Aber es gibt leider auch genug Sachen die mich unglaublich nerven. Anscheinend leben Tyler und Co zu einer Zeit, in der jeder schön aussieht – aber mal so richtig schön. Alle im Squad 312 werden als attraktiv dargestellt, dann kommt Saedii, die noch wesentlich besser aussieht als alle anderen, hinzu. Die Krone aber setzt Archont Caersan allen auf. Der muss nun wirklich bombastisch gut aussehen, denn alle Beteiligten, Freund und Feind, sind sich darin einig. Er ist quasi der most sexiest man alive. Irgendwann kann man es dann einfach nicht mehr lesen.

Auch die andauernden Anspielungen, Anschmachtungen und Andeutungen der Squad untereinander nerven mit der Zeit etwas. Kal liebt Aurora, Finian liebt Scarlet, während Scarlet offensichtlich mit allen Jungen in der Aurora-Legion ein Verhältnis hatte (bis auf Finian), Tyler verliebt sich in Saedii mit der er in einer Gefängniszelle sitzt. Er oben ohne mit nackter Brust, sie unten ohne und nur in Unterwäsche. Habe ich was vergessen? Ach ja, Tyler und Cat haben es auch schon miteinander getrieben. Hier merkt man dann einfach sehr deutlich, dass es sich um einen Jugendroman handelt. Weniger wäre hier offensichtlich mehr gewesen.

Zu dem Schreibstil muss ich nicht viel sagen, denn das habe ich schon in der Besprechung zum ersten Buch gemacht - und beide, Jay und Amie, haben ihren Schreibstil nicht verändert. Wer also witzige Dialoge und einen runnig gag über den große Ultrasaurier von Abraxis IV mag (der ist aber wirklich gut) liegt hier goldrichtig. Ich mag es auf jeden Fall und habe meinen Spaß dabei.

Wie auch im ersten Band wird die Geschichte wieder aus der Sicht diverser Crewmitglieder erzählt. Die Übergänge sind deutlich gekennzeichnet und man muss nicht rätseln, aus welcher Perspektive gerade erzählt wird. Da sich die Crew räumlich zersplittert, gewinnt man so zudem viele unterschiedliche Eindrücke. Außerdem sorgt es für Abwechselung und man lernt so auch die Gefühle und Denkweise der einzelnen Protagonisten besser kennen.

Fazit
Der zweite Teil der Aurora Reihe hat mir mal so richtig gut gefallen. All die Enthüllungen über die Waffe der Eshvaren, über die familiären Beziehungen unserer Helden, die Action, die sich in den Raumschlachten wiederfindet und überhaupt über das Große und Ganze, liest sich einfach spannend. In der Serie liegt für mich ziemlich viel Potenzial und ich bin mir sicher, dass im dritten Band noch so einiges Unerwartetes auf den Leser zukommen wird.
 


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