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Gennifer Albin

Cocoon 1
Die Lichtfängerin

  • Autor:Gennifer Albin
  • Titel: Die Lichtfängerin
  • Serie:Cocoon 1
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Ink
  • Datum:01 Oktober 2012
  • Preis:17,99 EUR

 
»Die Lichtfängerin« (Cocoon 1) von Gennifer Albin


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3)

 
 
Als die junge Adelice zur Webjungfer in die Gilde einberufen wird, bricht für ihre Eltern eine Welt zusammen. Acht Jahre hatten sie ihrer Tochter auf Versagen gedrillt und jetzt ist es doch geschehen. Die Webjungfern sind für den Erhalt Arras zuständig und leben in jedem erdenklichen Luxus. Doch dies ist nur eine Fassade, denn die Wirklichkeit ist weitaus schlimmer. Doch Adelice hat keine Wahl und begibt sich gezwungener Maßen in den Konvent. Nicht nur ihr Leben hängt davon ab...

Das Cover zeigt eine junge Frau, ganz in weiß gekleidet. Sie liegt auf dem Rücken und blickt den Leser an. Durch die vielen Schattierungen von Weiß wirkt es verwunschen, unnahbar und der Wirklichkeit entrückt. Optisch finde ich es ganz nett, aber der Bezug zum Inhalt des Buches fehlt mir. Ich hätte mir ein Cover gewünscht, welches mehr auf die Weberei eingeht, auch wenn mit Weben nicht ein Teppich, sondern das Leben ansich gemeint ist.

Der Beginn des Buches ist Gennifer Albin sehr gut gelungen! Sie baut eine Spannung auf, die fast greifbar ist. Jede Handlung, jedes Worte, spiegeln eine unterdrückte Bedrohung wieder, der ich mich absolut nicht entziehen konnte. Schnell wird klar, dass die Gilde nicht für die Bewohner Arras da ist, sondern nur, um ihre eigenen Ziele durchzusetzen. Sie benötigen die Webjungfern, um das Leben in Arras zu kontrollieren. Sie ernten, bringen Lebensmittel von A nach B, beeinflussen das Wetter und immer öfter auch die Menschen. Denn es liegt allein in ihrer Macht, die Menschen aus dem Leben zu entfernen und unerwünschtes Verhalten zu überschreiben.
Die Handlung erinnert mich ein bisschen an eine Mischung an Matrix und die Tribute von Panem. Doch beides wurde von der Autorin aus einem völlig neuen Blickwinkel konzipiert. Einerseits gefällt mir die Idee sehr gut, aber andererseits ist es an vielen Stellen nicht ausgereift und es sind deutliche Logikfehler vorhanden, die man sich auch mit der besten Phantasie nicht schön reden kann. Zum Beispiel ist mir völlig schleierhaft, wie die Eltern von Adelice hinter die wahren Beweggründe der Gilde blicken konnten, wenn doch alles kontrolliert wird. Dies ist schlecht bis gar nicht ausgearbeitet worden von Gennifer Albin. Auch können ganze Ereignisse aus dem Gewebe entfernt werden, aber das Wie und vorallem Warum ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Es mag ja sein, dass ein Mensch von einer Familie in eine andere verpflanzt wird, aber wie die Erinnerungen von allen Beteiligten umgeschrieben werden können, ist mir ein Rätsel.

Die Charaktere wirken leider leblos. Adelice wird zwar als eine Art Revoluzzerin dargestellt, die sich gegen das Regiem auflehnt, aber nur aus dem Wunsch heraus, ihren Eltern zu gefallen. Sie selber blickt nicht hinter die Kulissen, bzw ihr Wissen eignet sie sich erst im Laufe des Buches an. Ihre Verbundenheit zu den beiden Jungen Josten und Erik hellen zwar die Handlung unterhaltsam auf, aber mehr leider auch nicht. Beide wirken ziemlich farblos und auch ihre Beweggründe verschwinden im Unverständis. Am besten hat mir ihre Rivalin Maela gefallen. Sie hasst Adelice von Beginn an, da sie mehr Potenzial hat, als sie selber. Adelice ist eine Bedrohung für ihre eigenen ehrgeizigen Ziele. Die Menschheit an sich braucht nicht mehr zu altern, dank mysteriöser Pflaster, die aber auch nur den Mächtigen zur Verfügung stehen. Auch hier bleibt die Frage nach dem Warum wieder unbeantwortet.
Natürlich dürfen auch mächtige Politiker, die das Gefüge der Menschheit lenken nicht fehlen. An ihrer Spitze steht Cormac, ein alternder Staatsmann, der es sich zum Ziel gesetzt hat, alles und jeden zu kontrollieren. Von Ehrgeiz zerfressen kennen seine Grausamkeiten keine Grenzen. An sich eine sehr interessante Persöhnlichkeit, doch sie wurde für meinen Geschmack nicht deutlich genug ausgearbeitet.

Mein FazitEin schwacher Auftackt, aber der Schluss hat das Ruder noch mal rumgerissen und so freue ich mich sehr auf den nächsten Teil, der hoffentlich das hält, was er verspricht!
 


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