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Brandon Sanderson

Claim the Stars 3
Cytonic - Unendlich weit von Zuhause


 
»Cytonic - Unendlich weit von Zuhause« (Claim the Stars 3) von Brandon Sanderson


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Spensas neustes Ziel: das Nirgendwo! Gemeinsam mit Schreckschneck und M-Bot gelingt ihr die Flucht vor der Superiority, hin auf den Pfad der Ersten. Denn erst wenn Spensa diesen Pfad beschritten hat, kann sie die Delver verstehen und ihrer Heimat den langersehnten Frieden bringen. Ein guter Plan, doch wie so oft in Spensas Leben hinkt es etwas mit der Umsetzung.

Das Cover zeigt Spensas Gesicht. In Ihren Augen spiegelt sich die Unendlichkeit und hunderte Augen der Delver. Sie scheint zu treiben und hat gleichzeitig einen Fixpunkt. Ich finde das Bild sehr ausdrucksstark und intensiv; sehr passend zum Inhalt des Buches.

Bisher hat mich jeder Teil mit der unbeugsamen und eigenwilligen Spensa von Brandon Sanderson absolut begeistern können. Dieser vielleicht sogar noch ein wenig mehr, als die beiden vorherigen. Denn Spensa wird langsam aber sicher erwachsen, was ihrer Art keinen Abbruch tut, sondern ganz im Gegenteil, noch Intensität verleiht. Ihre Ungestümheit wird zielgerichteter und noch willensstärker. Sie stolpert nicht mehr hilf- und planlos durch die Gegend, sondern tanzt viel mehr von einer Katastrophe zur nächsten.
Diesmal verschlägt es Spensa mit ihren Gefährten ins Nirgendwo, denn sie muss den Pfad der Ersten erfolgreich begehen, um endlich die Delver verstehen zu können. Das Nirgendwo ist eine schier unendliche Welt von zerbrochenen Teilstücken, die durch die Unendlichkeit treiben. Treffen sich die Stücke, kann man zu Fuß darüber wechseln. Jedes Stück, eine Welt für sich, die Brandon Sanderson intensiv und bildlich beschreibt, so dass ich mich nur zu gerne dort drin verlor. Von Wüsten über Dschungel, Steinen und Ozeanen, wilden Tieren und Piraten ist einfach alles vertreten und ich kam kaum aus dem Staunen heraus. Was mache Autoren in mehreren Bänden verarbeiten, schafft Brandon Sanderson in einem einzigen. Dank der unfassbar bildgewaltigen Beschreibungen und der spannenden Suche, verflogen die Seiten wie nichts.
Für meinen Geschmack hätte die Reise über die Bruchstücke ewig dauern können, aber die Zeit blieb Spensa und ihren Freunden nicht. Denn mit jedem Tag droht das Vergessen sie einzuholen. Mit jedem vergangenen Tag vergessen die Bewohner ein Stückchen mehr von ihrer Vergangenheit, was Spensa am eigenen Leib leidvoll erfahren muss. Einzig M-Bot als KI schafft es, die Vergangenheit zu bewahren. Schaffte es die KI in den anderen Bänden schon, mich zum Schmunzeln zu bringen, musste ich jetzt einfach schallend lachen! Denn im Nirgendwo erhält M-Bot plötzlich die gesamte Gefühlsbandbreite und lernt mit dieser umzugehen. Mehr oder weniger. Ich hätte nie gedacht, dass eine KI mal mein Lieblingscharakter werden könnte, so ist es allerdings! Denn Brandon Sanderson haucht ihm nicht nur Leben ein, sondern überrollt ihn förmlich damit.

Trotz aller wunderschönen Beschreibungen der Umgebung und witzig-spritziger Dialoge, verliert der Autor das eigentliche Ziel nicht aus dem Blick: Die Delver verstehen. Oft sind die Beschreibung sehr trocken politisch und die Ränkespiele der Oberen verquer, aber doch notwendig, um das Grundgerüst der Serie zu stützen und zu verstehen. Oft fluchte ich über die brutale Rückkehr in die trockene Realität, so notwendig sie auch war.
Besonders gut hat mir gefallen, dass fast alle Charaktere aus drei Bänden hier nochmal zusammen fanden. Bei einigen musste ich kurz überlegen, um sie einordnen zu können, aber das war nur von kurzer Dauer. Verblüffend, wie viele mir tatsächlich noch im Gedächtnis geblieben sind, was ich eindeutig dem interessanten und packenden Schreibstil des Autors zu schreibe. Aber auch die neuen Weggefährten von Spensa fanden schnell den Weg in mein Herz. Jeder für sich ein Kleinod des Autors mit viel Herzblut und Intensität kreiert. Eine unvergessliche Serie!

Mein Fazit

Selten konnten mich Protagonisten so ohne Wenn und Aber in ihren Bann schlagen. Sympathisch, witzig, voller Spannung und mit einer gehörigen Spur Selbstironie überzeugt das Buch von der ersten Seite an!
 


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